Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/274

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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hatte. Daneben wohnten noch Slaven, deren Ländereien nicht nach Hufen sondern nach Halen (uncis) berechnet wurden .[1] Auch war die Burg bereits vorhanden, von der die Stadt auf Femern nachher den Namen entlehnt hat, und die 1320 unter dem Namen Burghaeby mit Bestimmtheit erscheint. Unter dem Schutze der landesherrlichen Burgen, deren Ursprung sich meistens auf Waldemar I., bei einigen vielleicht auf Knud Lawards Zeiten zurückführen läßt, entstanden städtische Oerter, deren Verhältnisse nun auch allmälig geregelt wurden. Das Erdbuch nennt die vorhandenen Städte freilich nicht besonders, giebt aber doch Andeutungen, namentlich durch die Erwähnung der Einkünfte vom Zoll. Von den alten Handelsstädten Ripen und Schleswig gewähren auch die dort vorhandenen Münzstätten eine Einnahme. Ripen erscheint noch im Flor; Schleswig, welches hier auch schon unter dem Namen Slaeswich vorkommt, an einer andern Stelle aber Hethaeby heißt, hatte einen bedeutenden Stoß erlitten, seitdem im Kriege 1157 Svend Grathe die Russische Flotte im dortigen Hafen geplündert, und in Folge davon der Ostseeische Handel sich von hier weggezogen hatte, was zum Aufblühen anderer Städte Veranlassung gab. Eines Zolls wird erwähnt bei der Haderslev-Harde, und dies deutet darauf hin, daß neben dem älteren Dorfe Hadersleben (gambla Hathaerslöf, das freilich erst 1285 urkundlich vorkommt) ein städtischer Ort entstanden war. Bei Ries-Harde ist wieder eines Zolls erwähnt und derselbe weiset auf Apenrade hin, wie der bei Wies- und Husbye-Harde erwähnte auf Flensburg, das an der Gränze dieser beiden Harden liegt. Von Töndern verlautet im Erdbuch nichts, aber das kleinere Tondern (Lille Tönder, Lütken Tundern) ward bald ansehnlicher als das ältere große (Mykeltunder, Mögeltondern) und ist schon 1232 von Abel, der damals Herzog war, mit dem Lübschen Stadtrecht begnadigt. Von Schleimünde (Slaesmynnae) werden im Erdbuch 20 Mark reinen Silbers als Einkünfte angeführt, und wahrscheinlich bestand dort also um jene Zeit unter dem Schutze der schon 1132 vorhandenen Burg, deren Grundmauern seit einigen Jahren jetzt im Sande begraben liegen, der Handelsort, von dem die Sage noch zu erzählen weiß, nachdem er längst ein Raub der Ostseewellen geworden. Die Ykaernburgh kommt ferner im Erdbuche vor, und


  1. Ausführlicheres darüber in Jensen's kirchl. Stat. S. 1264 ff.