Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/024
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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gestiegen[1]. 1329 gab der Drost Laurentius Jensen alle seine Güter zur Errichtung eines Canonicats, welches zu seinem Andenken den Namen der Präbende des Drosten behielt (Praebenda Dapiferi), wie denn überhaupt jede Präbende durch einen besonderen Namen bezeichnet zu werden pflegte. Die Anzahl der Präbenden ward in der Folge auf 24 gebracht, schon vor 1502, wo über dieselben eine Bestimmung getroffen wurde, bei welcher Gelegenheit 12 als die besseren bezeichnet werden, welche den residirenden Canonicis beigelegt werden sollten. Jedesmal, wenn einer der Domherren das Chor besuchte, um die Horas oder canonischen Betstunden mit abzuwarten, empfing er eine Münze oder ein Zeichen von Blei, plumbum chorale genannt, und nur wenn einer 10 Mark in plumbo also 160 solcher Zeichen aufzuweisen hatte, bekam er Antheil an dem Korn, welches zu den gemeinschaftlichen Gütern gehörte. Es ist übrigens noch zu erwähnen, daß ziemlich früh schon im Ripenschen Capitel einige Prälaten die geistliche Aufsicht in einzelnen Theilen des Sprengels hatten. Denn bereits 1170 wird gemeldet, daß das Capitel den Archidiaconus und die beiden Pröpste von Süder-Borch und von Harsyssel wegen der Bischofswahl an den König geschickt habe.
Später waren 5 Prälaten, der Archidiaconus, Decanus, Praepositus, Cantor und Succentor, unter welche die Kirchen des ganzen Stifts vertheilt waren. Der Dompropst hieß Praepositus Harsilae, Propst in Hardsyssel, welches mit 8 Harden und 94 Kirchen ihm untergeben war. Der Decanus oder Domdechant war Praepositus Warsiliae, über Wardsyssel mit 6 Harden und 64 Kirchen. Der Succentor oder Unter-Cantor hatte seine Propstei in Jelling-Syssel über 28 Kirchen in 3 Harden. Der Cantor hatte zwei Propsteien, eine in Nord-Jütland, nämlich Allmind-Syssel nebst einigen Kirchen aus Slaugs-Harde in Jelling-Syssel, seit 1330,
- ↑ Das Verzeichniß derselben in Terbager. Rip. Cimbr. p. 133 ff. nach dem alten Buche „Oldemoder“ genannt, welches eine wichtige, jetzt neu herausgegebene Quelle ist, vgl. J. Kinch, Ribe Bys Historie og Beskrivelse indtil Reformationen. Ripen 1868—69. 4 Hefte. Dieses reichhaltige Werk ist uns leider erst bekannt geworden, als unsere Kirchengesch. sich bereits unter der Presse befand.