Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/120
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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grauer Wolle zu sein pflegt. Diesem Scapulier schreiben sie wunderbare Wirkungen zu.
Die Serviten, Servi S. Mariae, Marien-Knechte, haben ihren Ursprung zu Florenz genommen 1232 durch sieben angesehene Männer, die sich nach einem nahe belegenen Berge begaben und nach der Regel Augustini in einem schwarzen Habit den Gottesdienst verrichteten. Der Orden ward von Papst Alexander IV. bestätigt, von Martin V. (1417—1431) unter die Bettelorden aufgenommen. Ihr General zu Rom erhielt unter den Generälen der Bettelorden den fünften Rang. Einen großen Einfluß haben sie nie gehabt, da sie sich ganz der Andacht widmeten. Sie hießen auch Brüder vom Ave Maria, weil sie alle Gespräche mit dem englischen Gruße anfingen.
Ungeachtet der schnellen Verbreitung der Bettelorden in den südlichen Ländern dauerte es noch eine Zeit lang, ehe sie nach den nördlichen Gegenden kamen. Wir wollen zuerst einige Nachrichten über die Niederlassungen der Dominicaner oder Prediger-Mönche mittheilen.
Nachdem dieselben schon 1225 zu Bremen ein Kloster erlangt hatten, ward von dort und von Magdeburg eine Colonie nach Lübeck berufen, da die Lübecker ein Dominicaner-Kloster zu stiften beschlossen, und zwar aus Dankbarkeit für die Hülfe, welche Maria Magdalena ihnen gegen die Dänen in der Schlacht von Bornhöved 1227 den 22. Juli, als am Tage dieser Heiligen, geleistet haben sollte, indem sie ihren Mantel vor die Sonne gehalten habe, die den Lübeckern ins Angesicht schien. Es wurde dazu der Platz gewählt nördlich in der Stadt, wo die Burg gelegen, die Albert von Orlamünde etwa um 1217 erbaut, und welche die Lübecker 1226 eingenommen hatten. Das Lübecker Passionale, welches über die Hülfe der Maria Magdalena ein eigenes Capitel hat, berichtet, die Stiftung des Klosters sei 1229 zu Stande gekommen. Die Marien-Magdalenen- oder Burg-Kirche bekam in der Folge viele Altäre, da zahlreiche Brüderschaften sich dem Orden anschlossen.
Wie zu Lübeck, so ward auch zu Hamburg aus Veranlassung des Bornhövder Sieges ein Dominicaner-Kloster errichtet von Graf Adolph IV., das aber dort nicht die Magdalena zur Schutz-Patronin erhielt, welcher zu Ehren vielmehr das Franciscaner-Kloster erbaut ward, sondern Johannes den Täufer und Johannes den Evangelisten.