Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/229

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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waren, auch alle Professoren des Gymnasiums in dem Pädagogium Stunden zu geben hatten. Die Vorbereitungsschule war eine abgesonderte Anstalt, aber insofern mit dem Pädagogium verbunden, daß sie unter dem Rector desselben stand, sie war nicht mit dem Gymnasium als ein Progymnasium verbunden; erst in späterer Zeit ist sie die Quarta desselben geworden. Durch die Gymnasienordnung von 1773 wurden das Gymnasium und das Pädagogium so mit einander vereinigt, daß der Name des Pädagogiums aufhören und die gesammte Anstalt den alleinigen Namen eines Gymnasiums führen sollte. Der Zweck dieses Gymnasiums ward dahin angegeben, „daß es eine der vollständigsten Schulanstalten sein solle, in welcher vornehmlich junge Studirende Alles lernen könnten, was ihnen von den ersten Anfangsgründen an nöthig ist, um dereinst mit Nutzen die Universität beziehen zu können, und in welcher hiernächst auch solche junge Leute, die nicht studiren wollen, aber doch sich sonst einer Lebensart in den gesitteten Ständen gewidmet haben, Gelegenheit fänden, zu den ihnen nöthigen und brauchbaren Kenntnissen eine gute Anführung zu erlangen.“ Der Hauptzweck ist immer Vorbereitung für die Universität gewesen. Eine Geschichte der Anstalt ist mit Sorgfalt durch den verdienstvollen Director, unsern hochverehrten Lehrer, Dr. Eggers,[1] aus den Quellen dargestellt worden in einer Reihe von Schulprogrammen, aus welchen wir auch hier schöpfen. Die Stiftung fällt in das Jahr 1738.

Vorher bestand nur die Altonaische Stadtschule.[2] Dieselbe war aber, nachdem der rasch aufblühende Ort 1664 völlige Stadtverfassung erhalten hatte, der öffentlichen Meinung nicht mehr genügend; die Bürgerschaft reichte daher bei dem Magistrat wiederholt ein Gesuch ein um Erweiterung und Verbesserung der Schule. Darauf fand am 6. Juni 1682 eine Versammlung der Cämmerei-Bürger, Kirchgeschworenen und andern erbeingesessenen Bürger vor dem Magistrat statt, um die Schulangelegenheit in reifliche Erwägung zu ziehen. Es wurde ihnen eröffnet, daß man dafür in der


  1. J. H. C. Eggers (Director und erster Professor des Gymnasiums), Geschichte des Altonaischen Gymnasiums und des damit verbundenen Pädagogiums. Programm für die Jahre 1834, 1838, 1844. Desselben „Darstellung der gegenwärtigen Einrichtung des Königl. Christianeums in Altona“. Programm für 1829.
  2. J. H. C. Eggers hat 1831 gleichfalls von dieser eine Geschichte geliefert.