Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/337

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Zum Hauptpastorat in Tondern präsentirt der Magistrat, und die Stadtgemeinde wählt. Bei den Amtskirchen präsentirten die Visitatoren mit Königlicher Genehmigung. Die Prediger des Amtes Tondern errichten zusammen mit denen im Törninglehn und einigen angrenzenden Harden 1787 eine eigene Wittwenkasse, und die dortigen Schullehrer mit denen der Aemter Apenrade und Sonderburg im Jahre 1795 eine Pensionskasse für ihre Wittwen. Als der verdiente Propst Balthasar Petersen den 1. Januar 1787 verstorben war, wurden die Propsteigeschäfte bis 1792 an fünf Prediger vertheilt, von denen jeder seinen District hatte, nämlich die Pastoren Geisler zu Tondern, Schmidt zu Raapstedt, Freuchen zu Endstedt, Tüchsen zu Horsbüll und Petersen zu Niebüll, welche sie commissarisch verwalteten, bis die Propstei dem Generalsuperintendenten Adler übertragen ward. Derselbe hatte sie von 1792—1796, worauf Gotthelf Johann Schmidt, bisheriger Pastor und Propst zu Sonderburg, in gleicher Eigenschaft nach Tondern versetzt ward, der hier am 10. October 1808 starb. Sodann wurde der bisherige Pastor zu Wittstedt, Peter Prahl, geboren 1761 auf der Insel Bornholm, zum Pastor und Propsten von Tondern ernannt 1809. Er trat am 12. Januar 1830 in den Ruhestand, nachdem er 1820 Consistorialrath geworden war, und starb den 29. April 1831. Zu seinem Nachfolger in der Propstei wie im Pastorate wurde unterm 16. März 1830 ernannt Michael Ahlmann, der bisherige Pastor zu Ladelund.

Die Propstei Tondern verlor ein paar Kirchen, die nicht mehr bestehen konnten. Die Kirche auf der Hallig Galmsbüll, wo nur ein einziger Warf mehr übrig war, befand sich schon 1788 in großer Gefahr des Einsturzes, blieb aber doch noch stehen. Der letzte Pastor Jacob Nicolai starb 1796. Die verarmte Gemeinde konnte darauf nur einen Prädicanten halten. Als der Warf nicht mehr bewohnbar war, zogen die Einwohner nach dem 1789 eingedeichten Marien-Kooge. Auf Sylt konnte die Kirche zu Rantum sich wegen des Sandfluges nicht mehr halten und ward 1801 für 100 Relchsthaler zum Abbrechen verkauft, das Dorf aber eingepfarrt zu Westerland, von welcher Kirche Rantum Annex gewesen war. Die Kirche zu Westerland war übrigens 1789 beträchtlich erweitert worden.

5. Flensburg. Diese Propstei erlitt 1788 eine bedeutende