Schroffeln

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Krankheitsbeschreibungen im Dialekt: Schon zu Beginn des 18. Jhdts. finden sich in Pfarreien im Bistum Münster neben veralteten lateinischen Begrifflichkeiten zu den Todesursachen vereinzelt auch volkstümliche Krankheitsbeschreibungen in lokalen Dialekten. Erst in der Epoche der Moderne entwickelte sich eine tragfähige Nomenklatur.

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Krankheitsbezeichnung

  1. Schroffeln [1], [2], praeruptus, fragosus, incultus (lat.)
  2. Schröffeler


1. Bedeutung
Gebrechlichkeit, unschön, unansehnlich (Zweiwüchsigkeit, Rachitis, englische Krankheit)
2. Bedeutung
armseliger Mensch [3]
Begleiterscheinungen
  • Muskel- und Gliederschmerzen, Muskelschwäche, anfallartige Muskelkrämpfe und Missempfindungen

Historische Behandlungen

  • 1747: Saft von Taschenkraut auf schwache Glieder streifen, giebet denselben Kraft.
  • 1747: Den Saft von Tormentill-Blüth, und Samillen-Oel angeschmieret, stillet die Pein in den Gliedern.
  • 1747: Wider die Hitze und Entzündung eines Gliedes: Wenn einer Hitze oder Entzündung in einem Glied hat, der lege geschabte Seifen darauf, so ziehet sie die Hitze aus und mach das Glied wider zu seinem natürlichen Temperament kommen. [4]

Literatur

  • Wirsing, Christopherus: Artzney Buch darinnen neben allerley... (1568)
  • Weyer, Johan: Artzney Buch: Von etlichen biß anher unbekandten unnd unbeschriebenen Kranckheiten (Frankfurt am Main 1583)
  • Kräutermann, Valentino: Der Curieuse und bernünfftige Zauber-Arzt. (Frankfurt und Leipzig, Niedt 1725)
  • Krauß, D./Stratmann,B.: Heiler und Alchemisten. Erde Himmel, Hölle und Volksglauben, Begriffe und Icons im 17. Jahrhundert (Dortmund 2020)
  • Stratmann, Bodo: Rezepturen und Anweisungen, Handschrift des Küsters Hermann Drees (2017)

Fußnoten

  1. Quelle: Nienborg St. Peter und Paul, KB003_8 - Sterbebuch 30.01.1855
  2. Quelle: Heek St. Ludgerus, KB009 - Sterbebuch 04.05.1847
  3. Quelle: Rheinisches Wörterbuch
  4. Quelle: Becher, Johann Joachim: Kluger Hausvater (Leipzig, Jacob Schuster 1747)