Stadtarchiv Düsseldorf/Auswahl-ABC personenkundlicher Quellen

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Erläutertes Auswahl-ABC zu personenkundlichen Quellen im Stadtarchiv Düsseldorf.

Adressbücher

Liegen für die Zeit ab 1801 (für ALLE Bewohner erst ab 1844) bis 1996 vor (mit einigen Lücken), im späten 19. und im 20. Jahrhundert häufig auch in 2 Versionen (einmal nach Namen, einmal nach Straßen geordnet, so dass man auch noch sehen kann, wer noch im selben Haus wohnte).

Armenakten

Neben privaten wohltätigen Armenstiftungen besitzet das Stadtarchiv auch die Armenakten Düsseldorfs und der früher selbständigen Gemeinden sowie landesherrliche Armenakten, die zum Teil auch Angaben zu den versorgten Armen (Namen, Wohnort, Art der Notlage u. der Unterstützung) beinhalten.

Ausweisungen

Wer - z.B. aufgrund politischer Vergehen, als “unerwünschter Ausländer” oder der Gemeindekasse zur Last fallender Armer - der Gemeinde oder gar des Landes verwiesen wurde, über den gab es natürlich auch Akten, wie z.B. Polizeiprotokolle der Vergehen, Verfügungen zur Ausweisung u.ä. Ausweisungsunterlagen finden sich vor allem in den Beständen einiger später eingemeindeter Bürgermeistereien.

Bruderschaftsbücher

Zivile Bruderschaften bildeten sich in katholischen Gegenden ab dem Mittelalter nach dem Vorbild der religiösen Orden oft als Gebetsbruderschaften zum Zwecke frommer Übungen, zur gegenseitigen Hilfe und für wohltätige Zwecke. Die Mitglieder wurden in Bruderschaftsbüchern verzeichnet (Eintritt, manchmal auch Tod), so z.B. im Bruderschaftsbuch der Stiftskirche (Marienbruderschaft) oder der marianischen Junggesellen-Sodalität, die Teil der Marienbruderschaft war. (Schützenbruderschaften, die aus Bürgerwehren entstanden, stehen damit nur begrenzt in Verbindung, insofern Religiosität bei ihnen traditionell eine große Rolle spielt.)

Bevölkerungslisten

Die 1805/1806 für das Rheinland erstellten Bevölkerungslisten befinden sich zwar nicht im Stadtarchiv, sondern im Landesarchiv; wir besitzen aber immerhin die Unterlagen diverser -> Volkszählungen.

Bombentotenkartei

Auf Anordnung des Düsseldorfer Oberbürgermeisters vom November 1942 wurde im Stadtarchiv neben der Wehrmachtsgefallenenkartei auch eine Kartei der durch Fliegerangriffe umgekommenen Zivilbevölkerung (einschließlich der Zwangsarbeiter) angelegt. Die Karten enthalten neben Namen, Geburts- und Sterbedaten, Wohn-/Sterbeort u. Todesart sowie einer Sterbeurkunde häufig auch Angaben zu Eltern oder Ehepartnern. Diese Kartei wird derzeit von den Ehrenamtlern des Stadtarchivs gemeinsam mit der -> Gefallenenkartei zur Veröffentlichung vorbereitet.

Bürgerbücher

In der Zeit von 1854 - 1864 wurde die Düsseldorfer Bevölkerung haushaltsweise in der Bürgerrolle registriert (Geburtstag u. -ort, ggfs. früherer Wohnort u. Jahr des Anzugs nach Düsseldorf, Ehepartner/in, Kinder, Angaben zu Religion, Wehr- u. Impfstatus, ggfs. Hinweis zu Tod oder Heirat. Ab 1864 ersetzte die -> Einwohnermeldekartei die Bürgerbücher.

Capitationssteuerbuch

Capitationssteuer = Kopfsteuer, eine in Ausnahmefällen von den Landständen genehmigte Steuer z.B. im Kriegsfall, die pro Kopf (statt nach Vermögen) zu zahlen war; es sind einige Steuerlisten aus dem 17. und 18. Jahrhundert für Düsseldorf und die Außenbürgerschaften Bilk, Volmerswerth, Hamm u. Derendorf erhalten, die sich zum Teil im Landesarchiv u. zum Teil bei uns befinden. Alle sind auch in Buchform veröffentlicht und so leicht zugänglich.

Chroniken

Im Stadtarchiv werden z.B. Pfarrchroniken, Schulchroniken, Familienchroniken oder auch persönliche Chroniken (häufig in Form von Kriegstagebüchern) aufgehoben.

Charakteristiken der Luisenschülerinnen

Für den Jahrgang 1931/1932 der Luisenschule liegen für alle Schülerinnen persönliche Beurteilungen mit Hinweisen auf persönliche Verhältnisse, Stärken und Schwächen vor, die natürlich ein sehr lebendiges Bild der einzelnen Mädchen geben. (Sind aus datenschutzrechtlichen Gründen noch nicht frei einsehbar)

Domänenakten

sind z.B. für Benrath erhalten, es gibt Pächterlisten u. Prozessunterlagen.

Dezennaltabellen

sind für jeweils 10 Jahre (1 Dezennium) erstellte alphabetische Register der Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden, die die Suche nach einer bestimmten Urkunde erleichtern, wenn das Datum nicht bekannt ist.

Einwanderungsakten

Wer sich hier niederlassen wollte und nicht aus dem übrigen Preußen stammte, mußte seine Aufnahme in den preussischen Untertanenverband beantragen. Die dazu angelegten Akten enthalten z.B. Führungszeugnisse der Heimatgemeinde oder -pfarre u. Entlassungspapiere des Militärs.

Einwohnermeldekartei

Die Einwohnermeldekartei löste ab 1864 die Bürgerbücher ab und liegt in mikroverfilmter Form bis in ca. 1980 vor. Bei Eingemeindung der großen Vororte wurden leider nur die Meldekarten noch dort lebender Personen übernommen, die Karten von verstorbenen oder weggezogenen Personen wurden vernichtet. (Aus konservatorischen u. technischen Gründen kann in den Filmen nicht selbst recherchiert werden.)

Erbpachten

Im Stadtarchiv sind zahlreiche Akten mit Unterlagen zu Pachtverträgen, Pächtern, Prozessen, Erträgen aus Pachten z.B. der städtischen Mühlen, Kaiserswerther Erbpachten 1846 -1891, einzelne Pachtverträge aus dem schon aus dem 18. Jahrhundert u.ä.

Ehrenbürgerbriefe

Genau wie bei anderen Ordensverleihungen gibt es auch in den Unterlagen zur Verleihung des Ehrenbürgerrechtes zahlreichen Schriftwechsel über Verdienst u. Charakter des zu Ehrenden; die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes mündet u.a. in der Verleihung eines prunkvollen Ehrenbürgerbriefes.

Feuerkataster

Als die Feuerversicherung verpflichtend wurde, erstellte man straßenweise geordnet ausführliche Grundstücksbeschreibungen (Art der Bebauung, Stockwerke, Größe, Besitzer, Besitzerwechsel) zur Errechung des jeweiligen Versicherungsbetrages. Feuerkataster für Düsseldorf gibt es ab etwa 1835/37.

Fluraufnahmen

Vor allem aus Gründen der Besteuerung wurden immer wieder genaue Grundstücks-vermessungen vorgenommen, die - meist auch mit einem Plan ergänzt - mindestens Lage, Wert, Größe und Besitzer der Grundstücke auflisten. Für Düsseldorfer Gemeinden liegen einige Fluraufnahmen (als sogenannte “Landmaßbücher”) schon ab dem 18. Jahrhundert vor.

Familienbücher

sind aus Kirchenbüchern und / oder Zivilstandsregistern familienweise zusammengestellte Verzeichnisse von Personen, die in einem bestimmten Kirchspiel oder Ort lebten. Für alle Düsseldorfer u. später eingemeindeten Pfarren gibt es gedruckte Familienbücher (bzw. für St. Lambertus u. St. Maximilian zumindest Heiratsregister) bis 1798 bzw. 1809. Ein Familienbuch für die Bürgermeisterei Gerresheim von 1810 - 1909 entsteht derzeit.

Friedhofsregister

enthalten neben den (nach Eingang) registrierten Namen der Verstorbenen Angaben zum Sterbehaus, zu Art, Kosten u. Aufwand des Begräbnisses sowie Lage des Grabes.

Firmenarchive

Firmenarchive enthalten neben anderen Geschäftsunterlagen manchmal auch Informationen zum Personal (Fotos anläßlich von Firmenereignissen, Verzeichnisse, spezielle Einzelfälle, Versicherungsunterlagen u.ä.). Ein wichtiges Firmenarchiv, das auch viele personenkundliche Unterlagen enthält, ist z.B. das Archiv der Gerresheimer Glashütte, das bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts zurückreicht.

Genealogische Fachliteratur

Im Stadtarchiv findet man neben den speziell auf Düsseldorf bezogenen -> Familienbüchern auch alle wichtigen Standwerke wie die Generalvikariatsprotokolle, Archivweiser, genealogische Fachzeitschriften, genealogische Bibliotheksverzeichnisse, Handbücher, Anleitungen zur Familienforschung, Personenverzeichnisse oder einzelne Familienchroniken.

Gasthausrechnungen

Einnahmen und Ausgaben des Düsseldorfer Hospitals sind ab dem 15. Jahrhundert mit Lücken bis ins 19. Jahrhundert erhalten. Das zunächst städtische und seit Jan Wellem landesherrliche Hospital war für die Armenfürsorge zuständig; die Akten enthalten Namen der Unterstützten, Bittbriefe, Quittungen u.ä.

Gefallenenkartei

Die während des Zweiten Weltkrieges gefallenen Soldaten sollten nach Ende des Krieges mit einem Gedenkbuch geehrt werden. Zu diesem Zweck sandten alle Standesämter Gefallenenmeldungen an das Stadtarchiv, das dann einen Fragebogen an die Angehörigen verschickte und um Fotos der Gefallenen bat. Von diesem Vorhaben übrig geblieben ist eine mehrere tausend Karten umfassende Kartei, die zusätzlich zu den erfragten Lebensdaten oft auch Fotos, Todesnachrichten, Sterbeurkunden, Skizzen der Grablage, Totenzettel u.ä. enthält. Bis heute gehen nach Klärung von Soldatenschicksalen weiterhin Sterbeurkunden in die Kartei ein. Diese Kartei wird derzeit von den Ehrenamtlern des Stadtarchivs gemeinsam mit der -> Bombentotenkartei zur Veröffentlichung vorbereitet.

Heiratsregister

sind Teil der Zivilstandsregister und verzeichnen jahrgangsweise alle Heiraten in einer Gemeinde.

Heimatzeitschriften

sind eine wichtige Quelle, um sich über die bloßen Lebensdaten hinaus ein Bild von den Lebensumständen von Personen zu machen. Gerade für das ausgehende 19. und frühe 20. Jahrhundert bieten viele Heimatzeitschriften Bildmaterial nicht mehr existierender Höfe, Häuser oder Straßenzüge, Personenfotos u.ä. Da sie sich der “kleinteiligen” Ortsteilgeschichte widmen, lassen sich individuellere Informationen als aus allgemeiner Zeitgeschichte herausfiltern. (Beispiele: “Rund um den Quadenhof” für Gerresheim, “Usser Dorp” für Erkrath)

Hausbücher

waren von 1926 bis ca. 1970 polizeilich geführte Melderegister pro Haus, d.h. anders als die Einwohnermeldekartei, die im wesentlichen alphabetisch aufgebaut ist, sind hier straßenweise pro Haus alle Mietparteien mit Lebensdaten, Angehörigen, An- u. Abzugsdaten notiert.

Sie unterliegen dem Datenschutz (Geburten bis in die 1970er, Angaben zu Scheidungen usw.) und sind daher nicht frei zugänglich. Wenn (z.B. anhand der Adressbücher) die genaue Adresse und das Jahr bekannt sind, kann der Benutzer unter Umständen eine Kopie erhalten. Im wesentlichen enthalten die Hausbücher die Angaben, die auch in der Meldekarte enthalten sind, nur gegebenenfalls verstreut auf zahlreiche Adressen innerhalb der Stadt.

Innungsakten

geben nach handwerklichen Berufsständen (sofern sie Innungen bilden - z.B. Bäcker, Schlosser, Friseure) geordnet Auskunft über Standesregeln, Mitglieder, Arbeitsbedingungen u.ä.

Identifizierung aufgegriffener Personen

Wenn die Polizei hilflose oder verdächtige Personen aufgriff, die sich nicht ausweisen konnten oder wollten, wurden -> Steckbriefe versandt bzw. von anderen Polizeiverwaltungen erhaltene Steckbriefe eingesehen, um herauszufinden, um wen es sich handelte. Personenkundlich interessant sind dabei vor allem die genauen Beschreibungen des Aussehens und die oft ebenfalls ausführlich beschriebenen Umstände, die zur Verbreitung des Steckbriefes führten.

Junggesellen-Sodalitätsbuch

siehe -> Bruderschaftsbücher - Junggesellenbruderschaften hatten, wie der Name schon sagt, nur ledige Männer zum Mitglied, ebenso wie die Jungfrauenvereine der einzelnen katholischen Pfarren nur unverheirateten Frauen offenstanden.

Kirchenbücher

Das Stadtarchiv verwahrt Kopien aller vorhandenen Kirchenbücher der Düsseldorfer u. später eingemeindeten katholischen u. protestantischen Pfarren von Beginn (das früheste erhaltene Taufbuch von St. Lambertus beginnt 1603) bis mindestens 1798 / 1809 auf; von einigen Pfarren (Bilk, Erkrath, St. Lambertus, St. Maximilian, Garnison) gibt es auch darüber hinausgehende Bände. Fast alle sind durch Register oder Familienbücher erschlossen.

Karten

und Pläne helfen, sich ein klareres Bild von den Verhältnissen in einem Ort oder von der Lage eines bestimmten Hauses oder Hofes zu machen oder diese Lage auch überhaupt erst zu identifizieren. Die Bestände des Stadtarchivs, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, sind hier eine wertvolle Hilfe.

Lagerbücher

„Lagerbuch“ ist eine überkommene Bezeichnung für ein -> Steuerregister.

Landstreicherakten

In diesen Akten finden sich neben statistischen Angaben zum Aufgreifen von Bettlern u. Landstreichern immer wieder auch Schreiben einzelne Personen betreffend, die sich mit deren aktuellen Lebensumständen befassen und damit, wie mit diesen Personen verfahren werden soll.

Logenverzeichnisse

Neben den im Stadtarchiv vorhandenen Unterlagen u. Publikationen zur Freimaurerloge “Zu den 3 Verbündeten” besitzen wir ein 1982 von Rick de Jong erarbeitetes Verzeichnis der Düsseldorfer Freimaurer (Personendaten, Beruf, Position in der Freimaurerei).

Mägderegister

Wer im 19. Jahrhundert als Dienstmagd nach Düsseldorf kam, wurde ab 1869 im Dienstmägderegister eingetragen. Name, Geburtsort, Alter, Dienstantritt u. -ende sowie Dienstherrschaft wurden akribisch verzeichnet, ebenso Abmeldungen nach anderen Orten oder Heirat. Das ursprünglich vorgesehene “Signalement” - eine exakte Personenbeschreibung mit 12 Unterpunkten wie “Kinn”, “Gesichtsfarbe”, “Haare”, “Größe” - ist aus unbekannten Gründen nie ausgefüllt worden.

Melderegister

Es gibt in Düsseldorf mehrere verschiedene Formen von Melderegistern: siehe -> Bürgerbücher, -> Einwohnermeldekartei, -> Hausbücher

Nachlässe

Firmen, Vereine, Institutionen, Familien und Einzelpersonen können ihre Unterlagen, Archive oder Sammlungen im Stadtarchiv deponieren. Dabei findet man besonders in den Familienarchiven oder den Sammlungen von Familienforschern (Esch, Heubes u.a.) nützliche Ausarbeitungen wie Stamm- / Ahnentafeln oder Verzeichnisse.

Naturalisationsakten → Einwanderungsakten

Nachbarschaftsbücher

Nachbarschaften waren auf Straßenzüge bezogene Vereinigungen der Anwohner, die sich gegenseitig unterstützten. Im Nachbarschaftsbuch wurden wichtige Ereignisse, die Aufnahme neuer Nachbarn u.ä. verzeichnet. Für Düsseldorf besitzt das Stadtarchiv lediglich das “Nachbarschaftsbuch der Neu- und Capuziner Straße” aus den Jahren 1789-1824 (die Nachbarschaft bestand allerdings schon länger, wie ältere Nachbarschaftsstatuten (Regeln der Nachbarschaft) z.B. von 1770/71 belegen). Von anderen Nachbarschaften sind lediglich Einzelakte wie Statuten u. Nachbarschaftsurkunden erhalten geblieben.

Obligationen

= Schuldverschreibungen; Schuldverschreibungen (“Kreditverträge”) unterschiedlichster Art (bei Einzelpersonen und auch Institutionen) liegen seit Beginn unseres Aktenbestandes vor, z.B. als Einzelurkunden (u.a. Schuldverschreibungen Jan Wellems) oder in Beständen wie den -> Gasthausrechnungen vor.

Ordensverleihungen

Orden werden üblicherweise auf Antrag verliehen. Diesen Anträgen liegen zumeist Begründungen mit den Verdiensten des zu Ehrenden und oft auch ein Lebenslauf bei. Das Stadtarchiv besitzt diese Korrespondenzen z.B. für die Verleihung des Roten Adler-Ordens im 19. Jahrhundert.

Pfarrverzeichnisse

Pfarrverzeichnisse, auch Seelenregister genannt, listen alle Haushaltsvorstände in der Pfarre auf und geben meist weitere Angaben zum Haushalt, wie Beruf, Familienstand, Anzahl von Kindern u. Bediensteten - wir besitzen z.B. eine Verfilmung des Pfarrverzeichnisses von St. Lambertus, das etwa 1806 entstanden sein dürfte.

Polizeiakten

geben z.B. Auskunft über aufgegriffene Personen, Ausweisungen von unerwünschten Personen, enthalten Protokolle von Polizeibeobachtungen politischer Versammlungen, aber auch Informationen über einzelne Polizeiangestellte. Für das 19. Jahrhundert gibt es auch im Stadtarchiv Polizeiakten; neuere liegen im Landesarchiv, da die Polizei mittlerweile Landesbehörde ist.

Passerteilungen

Wer reisen oder auswandern wollte, benötigte einen Pass. Die Unterlagen sind vor allem aus den später eingemeindeten Bürgermeistereien zum Teil erhalten geblieben.

Quartierlisten

(Karteischlagwort: Einquartierungen) geben wieder, welchen Bewohnern wieviele in ihrer Wohnung / ihrem Haus einzuquartierende Soldaten zugewiesen wurden bzw. welche Soldaten wohin einquartiert wurden. Das Stadtarchiv besitzt Quartierlisten seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert (die Liste der Ordonnanzreiter von 1678 u. die Einquartierungslisten von Mettmann aus dem Jahr 1690) bis ins 20. Jahrhundert.

Quittungen

für den Erhalt von Geld, die Rückzahlung von Schulden u.ä. geben Auskunft über das geschäftliche Leben unserer Vorfahren. Erhalten sind Einzelstücke bis ins 17. Jahrhundert zurück.

Ratsherrenverzeichnis

Wie der Name schon sagt ...

Rechnungsbücher

können sowohl kommunaler als auch privater Art (Haushaltsbuch) sein. Wir besitzen Rechnungsbücher der Stadt, in denen aufgelistet ist, wann warum an wen Geld gezahlt wurde bzw. von wem Geld einging, aber auch private Haushaltsbücher, die eine unschätzbare Quelle für den Alltag unserer Vorfahren sind, da sie die zur Lebenshaltung notwendigen Dinge wie auch die dafür zu zahlenden Preise wiedergeben.

Rekrutierungsstammrollen

Die zum Militär einzuberufenden jungen Männer wurden gemeinde- und jahrgangsweise verzeichnet; den Stammrollen ist neben Geburtsort, -datum, Eltern, Stand / Beruf oft auch zu entnehmen, zu welchem Regiment derjenige kam oder ob er sich z.B. freiwillig verpflichtete, was berufliche Vorteile brachte.

Steuerregister

Für Düsseldorf sind zahlreiche Steuerregister seit dem 17. Jahrhundert erhalten geblieben (die frühesten stammen von 1632, 1663, 1689, 1710 u. 1738). Es handelt sich dabei zum Teil um Kopfsteuerregister, zum Teil um Grundsteuerregister. Alle sind gedruckt vorhanden.

Steckbriefe

geben - wie es in der Natur der Sache liegt - vor allem das Aussehen der gesuchten Personen wieder. Sie finden sich in den unterschiedlichsten Polizeiakten in Zusammenhang mit der Identifizierung aufgegriffener Personen und in den Unterlagen zu vermißten oder wegen Vergehen gesuchten Personen.

Stiftungsakten

Im Lauf der Jahrhunderte entstanden in Düsseldorf zahllose Stiftungen unterschiedlichster Art. Neben Sachstiftungen für Kirchen u. Stadt, die allenfalls in Bezug auf den Stifter von personenkundlichem Interesse sind, befinden sich im Stadtarchiv auch viele caritative und Bildungsstiftungen, die vielfältige Personendaten der von den Stiftungen Unterstützten enthalten (z.B. Studienstiftungen, Invalidenstiftungen, Wohltätigkeitsstiftungen, Familienstiftungen).

Totenzettel

Totenzettel sind bei katholischen Begräbnissen ausgegebene kleine Gedenkblätter, die neben Namen und Lebensdaten des Verstorbenen oft auch weitere Angaben zu Familie, Leben und Karriere enthalten; die Totenzettel aus den Weltkriegen sowie moderne Totenzettel ab den späten 1990er Jahren sind oft mit einem Foto des Verstorbenen versehen. Wir besitzen eine Sammlung von inzwischen rund 24.000 Stücken hauptsächlich aus Düsseldorf und dem Umland; davon sind rund 23.000 im Totenzettelbuch ausführlich verkartet.

Tageszeitungen

Die Düsseldorfer Tageszeitungen liegen in mikroverfilmter Form seit 1876 vor, in Einzelfällen reichen Ausgaben bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. In Ausnahmefällen können auch die Originale eingesehen werden. Von den Verfilmungen können bei Bedarf Kopien und Rückvergrößerungen angefertigt werden. Genealogischer Wert: Familienanzeigen, Berichte über Personen und Firmen, aber auch z.B. ein Überblick über das Tagesgeschehen, das die Menschen seinerheit beschäftigte, Lebenshaltungskosten, die sich aus Werbeanzeigen von Firmen ergeben.

Türkensteuerregister

Seit 1529 bis weit ins 18. Jahrhundert hinein (1791) führte das Deutsche Reich insgesamt 7 Kriege gegen das Osmanische Reich. Zur Finanzierung der Kriegslasten wurde eine Reichssteuer, die sogenannte “Türkensteuer” erhoben. In den Orten wurde registriert, wer steuerpflichtig war und in welcher Höhe die Steuer zu zahlen war. Die Liste der für den 6. dieser Kriege, den sogenannten “Kurzen Türkenkrieg” (1737-1739), in Düsseldorf 1738 eingetriebenen Steuer ist erhalten geblieben und in den “Düsseldorfer Steuerlisten des 17. u. 18. Jahrhunderts” abgebdruckt.

Urkunden

Urkunden sind zunächst einmal alle ein juristisches Geschäft belegenden Schriftstücke (z.B. auch ein Fahrschein der Rheinbahn) - personenkundlich interessant sind Urkunden, in denen es um Geschäfte, Grundstückspachten, Vermächtnisse, Stiftungen, Eheverträge u.ä. Transaktionen unserer Vorfahren geht. In den Beständen des Stadtarchivs lassen sich mit etwas Forschergeist zahlreiche dieser Dokumente finden.

Vereinsakten

Die mehreren hundert Vereine, die im Laufe der Zeit in Düsseldorf entstanden, haben auch im Stadtarchiv einen Teil ihrer Akten hinterlassen oder durch Festschriften u. Berichte ihren Niederschlag gefunden. Neben dem üblichen Material wie Versammlungsprotokollen, oder Veranstaltungsunterlagen u. Mitgliederlisten findet man manchmal auch Schriftwechsel mit einzelnen Mitgliedern oder Fotos von Vereinsveranstaltungen, auf denen einzelne Personen identifiziert werden könnten.

Volkszählungsverzeichnisse

Im Stadtarchiv Düsseldorf liegen die Akten zahlreicher Volkszählungen (z.T. einschließlich der ausgefüllten Fragebögen) vor, so beispielsweise für Oberkassel 1919, Düsseldorf 1939 u. 1972 oder Ludenberg 1890-1909.

Wohlfahrtsakten

In fast allen Wohlfahrtsakten - seien es nun Unterstützungskassen bestimmter Berufszeige, allgemeine Armen-, Arbeitslosen-, Witwen- u. Waisen-Unterstützungsvereine, Akten, die sich mit dem Los von Landstreichern, “liederlichen Frauenzimmern” oder Kriegshinterbliebenen befassen - lassen sich (sofern es sich um Spezialia handelt) auch Namen und meist Angaben zu den Lebensumständen der Unterstützten finden.

Xylographenunterstützungskasse

Xylographen sind Holzschneider. Die 1876 gegründete Xylographenunterstützungskasse hatte - wie andere Berufskassen auch - das Ziel, ihre Mitglieder und deren Familien im Krankheits- u. Sterbefall finanziell zu unterstützen. Neben den unterzeichnenden Gründungsmitgliedern finden sich in den Akten Mitgliedsausweise, und die Quittungen für Mitgliedsbeiträge bzw. Auszahlungen von Unterstützungssgeldern an einzelne Mitglieder.

Yacht-Club-Chroniken

Vereinschroniken - wie z.B. die des Yacht-Clubs Düsseldorf - schildern besonders für die Zeit der Vereinsgründung häufig auch die Gründerpersonen und / oder geben sie oder andere Mitglieder im Bild wieder, so dass sich auch dort u.U. genealogische Informationen gewinnen lassen.

Zivilstandsregister

Für den linksrheinischen Raum wurden ab 1798, für die rechtsrheinischen Orte ab 1810 alle “Zivilstandsfälle”, d.h. Geburten, Heiraten u. Sterbefälle von den Zivilbehörden registriert und in Urkundenform niedergelegt. Das Stadtarchiv verwahrt diese jahrgangsweise in Buchform gebundenen Zivilstandsakten (Geburten bis xxx, Heiraten bis xxx, Sterbefälle bis xxx, künftig kommt jedes Jahr ein weiterer Jahrgang dazu). Da sie derzeit noch digitalisiert und sicherungsverfilmt werden, werden die Originalbände wohl erst gegen Ende Jahres/Anfang nächsten Jahres zur Benutzung frei sein. Aber für die später eingemeindeten Orte Heerdt, Benrath, Kaiserswerth u. Gerresheim können diese schon jetzt ab Beginn bis jeweils 1872 als Mikrofilm eingesehen werden.

Zunftordnungen

Zunftordnungen geben ein anschauliches Bild handwerklicher Berufe und der gewerblichen und sozialen Regeln zur Zeit des Erlasses und sind deshalb als Quelle zur Lebenswelt von Vorfahren von Bedeutung.

Zeitgeschichtliche Sammlung

In der “Zeitgeschichtlichen Sammlung”, einer wahren Fundgrube für die unterschiedlichsten Themen, finden sich die verschiedensten, im Lauf der Zeit zusammengetragenen Stücke, die als Dokumente zur Zeitgeschichte gesehen werden können - Kriegstagebücher, Essensmarken, persönliche Papiere, Zeugnisse, Flugblätter, Wahlwerbung, Kommunionzettel, Veranstaltungseinladungen usw. usw. ab dem 19. Jahrhundert, zum geringen Teil auch davor.

(Aus datenschutzrechtlichen oder konservatorischen Gründen sind leider nicht alle genannten Archivalien frei einsehbar.)

Quelle
Stadtarchiv Düsseldorf, Heike Blumreiter