Topographia Bavariae/053

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Topographia Bavariae
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von jeder 2. Meylen. Jst also Wasserreich/ vnd gar wol gelegen. Hat auch gute Viehweyde/ vnd andere Bequemlichkeit. Andreas Ratisponensis, in Chronico Bavariae sagt/ daß zun Zeiten Hertzogs Ludwigs/ Käyser Ludwigs Vattern/ diese Graffschaft an Bäyern kommen seye. Was Aventinus im 7. Buch davon saget/ das ist bey jhme daselbst zu lesen; Vnnd obwoln Hundius im ersten Theil Bäyerischen Stammenbuchs/ vnder der Rubric, Graffen von Moßburg/ am 113. Blat/ anfänglich auch setzet/ daß/ auf Absterben Graf Conrad/ deß letzten vō Moßburg/ Anno 1281. Hertzog Heinrich von Nieder-Bäyern die Graffschafft eingenommen/ vnd weil sie Lehen vom Stifft Freising/ vom Bischoff Emichone, oder Emicho, (der auch deß Geschlechts der Grafen von Moßburg war) zu Lehen empfangen; folgèds auch am 114. Blat/ ferrner andeutet/ daß die Fürsten hernach diese Graffschafft weiter von dem Stifft Freising ( als nämblich Hertzog Heinrich vom Bischoff Nicdemo Anno 1425) empfangen haben/ biß auff Hertzog Ludwigen/ vnnd Georgen/ die es ( wie Vitus Arnsbeck in seiner Chronic/ am 204. Blat will) nicht mehr gethan. So berichet er doch endlich/ wie er finde/ daß König Rudolph von Habspurg/ auff Absterben gemeltes Graff Conraden deß Letzten/ die Graffschaft/ als ein verfallen ReichsLehen/ Hertzog Ludwigen von Bäyern/ seinem Aydam/ auß Gnaden verliehen/ laut eines Lateinischen Brieffs/ darinn kein ander JahrZahl/ allein das Datum stehe/ Nürnberg den X. Calend. Septembr. im achten Jahr seiner Königlichen Regierung; das was An. 1281. vnd reimbt sich also mit deß letzten Graffen Absterben; wie es aber zwischen dem Römischen Reich vnnd Freysing/ deß Lehens halb eine Gestalt/ oder Vnderscheyd; vnnd wie sich beyde Fürsten (Ludovicus vnd Henricus in Bäyern/ ) als Gebrüdere/ darumb miteinander vertragen/ habe er Hundius der Zeit nicht erfahren. Käyser Ludwig der IV. hat/ ehe er noch Käyser worden/ Anno 1313. mit wenigen der seinigen/ bey dieser Statt einen stattlichen Sieg/ wider Oesterreich erhalten/ davon obgedachter Aventinus, vnd insbesonderheit Andreas Brunner zu Ende deß Dritten Theils seiner Bäyerischen Chronic/ weitläufftig zu lesen. Vnd ist dieser Ort auch der Vngarn halber bekandt/ wie beym Lazio lib. 7. de migrat. Gentium zu lesen. Vnd sagt gemelter Aventinus, daß Moßburg/ ausserhalb Regenspurg/ die älteste Statt in Bäyern sey/ (siehe aber/ was darwider besagter Brunnerus d. part. 2. pagina 887. sequent. schreibet/) deren auch Otto Frisingensis gedencket/ der sie Mosenburgam nennet/ vnd daß es er ein sehr schöner vnd lustiger Ort seye/ saget. Anno 1632. den 26. Aprilis/ hat sie der König aus Schweden eingenommen. Anno 1634. ward sie von den Schedischen ausgeplündert/ als sie nach Regenspurg gezogen. Es hat vorhin ein Closter zu S. Castulo gehabt/ darauß hernach ein Stifft worden/ so aber folgends auff Landshut kommen/ daselbsten den 27. Aprilis Anno 1596. die CollegiatKirch zu S. Martino vnd Castulo aufgerichtet ward/ vnnd die allhiesige ein Pfarrkirch blieben ist.

Mostening[1]/

EIN Schloß/ auff einer Höhe/ über der Jsar/ nahendt Dingelfingen gelegen/ vnnd dem Freyherren von Raming zuständig/ so die Frantzosen/ vnnd Schweden/ Anno 1648. erobert. Tom. sext. Theatri Europaei.

Müldorff[2].

JST ein ErtzBischoffliche Saltzburgische Statt/ ein Meil Wegs von Bäyerisch-Oettingen auff der linken Seiten deß Jns/ gelegen/ so Anno 1640. mehrertheils abgebronnen. Hat ein Voit- vnd Hochgericht/ allda auch vor Zeiten ein/ oder 2. Collegia, vnnd Schulen/ vor die Augustiner Mönch sollen gewesen seyn. An. 1249. hat ErtzBischoff Philippus von Saltzburg einen Synodum allhie gehalten. Vnd hat diese Statt wegen der Schlacht/ zwischen den beyden Käysern/ Ludovico Bavaro, vnnd Friderico Austriaco, auff der Vehenwiesen


  1. Moosthenning bei Dingolfing
  2. Mühldorf am Inn