Topographia Bavariae/066
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von Trenbach/ von welchem oben/ vnnd der insgemeim für den 70. Bischoff zu Lorch vnd Passaw gehalten wirdt. 4. Herr Leopoldus ErtzHertzog zu Oesterreich/ der An. 1608. gedachtem Bischoff Urbano, wegen seines hohen Alters/ erstlich zu einem Coadjutore zugeben worden/ vnnd 5. Herr Leopoldus Wilhelmus, ErtzHertzog zu Oesterreich/ dessen Hochfürstl. Durchl. solches Stifft noch verwaltet. Besiehe hievon zum Theil Marcum Velserum libr. 5. rerum. Boicarum; insbesonderheit aber Wiguleum Hund/ in Metropoli Salisburgensi, tom. 1. folio 285. seqq. vnd was Christopherus Gewoldus darzu verzeichnet hat.
Es schreibet Raderus, volum. 1. Bavariae Sanctae, daß Kayser Heinrich der Ander/ deß Heyligen Maximiliani, fast bey 20. Jahren geweseten Bischoffs zu Lorch/ oder Ens/ der vmbs Jahr 284. florirt hat/ Cörper/ hieher auff Passaw/ von Ens/ gebracht habe. Sobsteb ligt der Dom allda S. Valentinus, der umbs Jahr Christi 400. allhie/ wider die Arianer/ wiewol vergebens/ gelehrt hat. Nach seinem Todt/ ist er/ entweder vom Bäyerischen Hertzog Thessel; oder von S. Corbiniano, auß Tyrol, hieher gebracht worden. Es ist dieses Stiffts Reichs Anschlag Monatlich 18. zu Roß/ 78. zu Fuß/ oder 528. fl. vnnd zum CammerGericht Jährlich 58. fl. 21. Kr. 3. Heller/ wie ich gefunden/ vorhin gewest; vnd vielleicht noch: Das alte Cammer-Deputat aber war/ vor der gemeldten Erhöhung 35.fl.
Pfaffenhofen.
JST eine Statt in OberBäyern/ an der Jlm/ auff dem Weg von Mönchen nach Jngolstatt/ zwischen Hohen-Camer/ vnd Reichertshofen/ gelegen/ vnd in die Fürstliche Regierung Mönchen gehörig. Hat ein LandGericht/ darinnen auch die Märckte Hohenwart/ vnnd Geisenfeld/ 4. Clöster/ 9. Schlösser 3. Adel.Sitz/ 19. Hoffmarchen/ sampt etlichen Dörffern/ vnn andern Gütern/ gelegen. Ward in dem Bayrischen einheimbischen Krieg Anno 1397. von Hertzog Ludwigen zu Jngolstatt eingenommen/ wie beym Aventino zu lesen.
Anno 1646. war dieses Pfaffenhoffen 6.Stund lang/ von den Schwedischen/ außgeplündert. Anno 48.ward diese Statt/ von den verbundenen Völckern/ abermals eingenommen.
Pfreimbd.
Am Nordgöw/ wo vor Zeitē die so genante Narisci gewohnt haben/ ein halbe Meil von Nabburg an der Nab gelegen/ darein da das Wässerlein Pfreimbd/ so beym Böhmer Wald entspringt/ fället. Es gehört dieses klein/ vnnd schlecht erbawtes Stättlein/ sampt dem schönen Schloß/ gleichen Nahmens/ ausser des Stättleins gelegen/ vnnd das zugehörige Ampt/ den Herren Landgraffen von Leuchtenberg/ vnd ist Bäyrisch (vorhin Pfältzisch) Lehen/ wie Wigeleus Hund im andern Theil deß Bäyrischen Stammenbuchs saget/ vnd daß jhr/ der Landgraffen Stammenhaus/ Schloß vnd Landgericht Leuchtenberg/ vor dem Böhmischen Wald/ vnnd in dieser Gegendt gelegen/ ein Lehen vom Reich: Wernberg / Schloß vnnd Herrschafft/ Böhmisch Lehen; aber das Halßgericht Pfältzisch/ (jetzt Bäyrisch): vnnd dann Gruenßfeld/ Schloß/ Statt vnd Ampt/ im Land zu Francken/ (davon in selbiger LandsBeschreibung) Würtzburgisch Lehen seye. Besiehe von dem besagten Schloß Leuchtenberg/ vnd LandGericht/ so man jetzt ein Ampt nennet/ auch den Authorem deß Discurs von den ReichsVogtheyen/ Anno 1639. in 4. außgegangen/ am 47. Blat.
Es haben die H.Landgraffen von Leuchtenberg/ so nunmehr abgestorben/ vorhin/ zum Reich monatlisch 6. zu Roß/ vnd 14. zu Fuß/ oder an Geldt 128. Gulden; vnnd zum Cammergericht/ dem erhöchten Anschlag nach/ järlich 83. fl. 21. kr. 3. Heller/ den Thaler zu 69.Kreuzer gezalt/ wie ich gefunden/ contribuirt. Der Zeit schreiben der Herr Churfürst/ vnd die Hertzogen aus Bäyern/ sich auch Landgrafen zu Leuchtenberg; vnd ist/ bey dem nächsten Reichstag zu Regenspurg/ in den Jaren 53. vnd 54. die Verwittibte Fr. Churfürstin/ Fr. Maria Anna/ in Ober/ vnnd NiederBayern/ auch der Obern