Westfälische Frei- und Femgerichte/26
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§ 17. In verschiedenen Werken finden sich Todesurtheile der Freigerichte u. A. eines de 1440 in dem Werke von Calvör, Saxonia inferior S. 168, dem wir folgende Stelle entnehmen: „Ich – ein gewehrt Vrie-Grave und Richter des Allerdurchlauchtigsten Sigmundes Römischen Kaisers des vryen Stols tot … gelegen, do kunt und betüge in diesem Breive des heimlichen Achte, dat ich op diesen Tage Gyfte des Breives besat Stael und Stol der vorgenannten vryen Stol to … under Königs Banne gespannender Bank in einem fryen gehegenden Gerichte mit Ordeln und Rechte … dat sy dem vorgen … sin Recht don und hangen öne (ihn) an des Königs Wymen, dat is an den eyrsten Bom, den sy ankumen und darto bequem is etc.“ Das Werk von Usener enthält S. 193 einen Erlaß vom 14. Juli 1483 und S. 202 f. ein Todesurtheil des Freigerichts zu Brackel (bei Dortmund) vom 8. Mai 1449 ähnlichen Inhalts. Der Erlaß schließt mit den Worten: „Hierümme gebieten wir uch, des obgenannten … ussern nit handhaben, schirmen schüren noch vertheidighen irley wyss, suder Ime syn recht zu thunde, und en an des koniges Wymen zu henken etc.“ – Der Schluß des Todesurtheils lautet dagegen: „und hengen ihn an des Koninx Vemen, dat ist an dem nächsten Bome, der dazu bequem ist.“ (Ueber das Wort „Wymen“ s. m. die §§ 30 f. unten).
§ 18. Der Angeklagte wurde, war er bei der Verkündigung des Urtheils zugegen, gleich (später nur, wenn er nicht Appellation einlegte) hingerichtet. Hatte der Angeklagte sich nicht gestellt, so erhielt bloß der Kläger oder sein Vertreter eine Ausfertigung des Urtheils. (Wigand