Wiedebaum
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Hierarchie Regional> Deutsche Mundarten < Niederdeutsch > Westfälische Mundart > Wiedebaum
Name
Begriffsvarianten: Wiedebaum, Wieskenboem, Firstboem, Wiesboem, Wiersboem (ndd. Varianten in Hamm-Bossendorf)
Bedeutung
- Befestigungsstange auf einem Pferdefuhrwerk bei der Heu- oder Kornernte
Beschreibung
- Wenn ein Fuder bei der Heu- oder Kornernte voll beladen war, wurde ein Baum, eine hölzerne Stange darüber gespannt, der Wiedebaum. Dieser war länger als der zu beladende Leiterwagen. Er war des Gewichts wegen aus leichtem Holz (Fichte). Der Baum hatte in Fahrtrichtung einen leicht abgesetzten Rundkopf. Über die Rille vor dem Kopf wurde der Baum mit einer Haltekette oder der Seilschlinge eines Wagenseils an den Seitenhaltern der vorderen Wagenleitern verspannt, ebenso wurde ein Hinterseil stramm um das überragende Hinterteil des "Wiesboems" geschlungen, ordentlich verspannt an den hinteren Haltestangen der Wagenleitern verknüpft.
- So wie die Bäume in den Gärten mit Wieden an die Pfähle oder Spalliere gebunden wurden, wurden auch an den Ernte- und andern Wagen die Ladung durch einen Leistbügel oder Wiedebaum gehalten, welcher durch Wieden mit den Leitern des Leiterwagens an der Leiste und der Runge verbunden waren.