Wasser- mangel.
in den Fässern ist längst zu Ende und stundenweit muß man das nötige Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen eimerweise herbeischleppen. An der Küste aber, wo das Wasser in Zisternen sorglich gesammelt wird, müssen diese ängstlich bewacht werden, damit kein Unberufener Wasser schöpft. Ja, in der Küstenstadt Akra kaufen die Regierungsbeamten das Wasser, wie zu Hause den Wein. Auf den Pflanzungen brennen die Feuer; in zwei, drei Tagen ist auch der dickste Stamm verkohlt. Von den Missionshäusern an der Küste und von den Höhen des Akuapemgebirges aus sieht man des Nachts die weithin leuchtenden feurigen Linien der Grasbrände. – Das ist die trockene, heiße Zeit des Jahres, der westafrikanische Winter, da alles Leben in der Natur erstirbt.
Im Urwald.
Auch der junge Missionar, der an einem heißen Februartag durch den Urwald wandert und sich auf dem Weg von Kukurantumi nach Akropong befindet, spürt die Hitze. Schwer drückt sie auf ihn herab, große Schweißtropfen perlen an ihm herunter. Er ist noch ein Neuling, kaum vier Monate im Land; statt um fünf Uhr ist er erst gegen sieben Uhr von Kukurantumi aufgebrochen. So trifft ihn die Mittagsglut mitten auf seinem Wege nach Obom, dem ersten Filial von Akropong, von dem ihn noch zwei jäh ansteigende Gebirgsrücken trennen. In Akropong aber soll nächste Woche die Generalkonferenz der Basler Missionare stattfinden.
Hinter ihm drein keuchen seine schwarzen Begleiter, die ihn tragen – denn Pferde, Kühe, Ochsen, Esel gibt's nicht, da die Tsetsefliege alles größere Vieh tötet – es sind im ganzen drei Hängemattenträger und ein Kistenträger. Drei Stunden weit haben sie bereits ihren „Meister“ getragen, zwei Stunden ist er marschiert. „Du,“ sagt der stämmige Ata zu seinem Gefährten, dem hageren, baumlangen Abokyi, „du, heute kommt unser Meister gar nicht vorwärts; er ist wohl müde oder krank.“ Und wirklich, der junge „Meister“ fühlt sich ungewöhnlich müde und matt.
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