Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/025

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Priester (= Zauberer, Medizinmann) das Schreien, er eilt herbei und behauptet, seine Fetischmedizin könne den Leoparden töten; aber bald liegt auch er am Boden, und nach ihm noch ein vierter Neger; zwei starben, die andern zwei waren lange siech und wund.

      In Nsaba bauten wir vor Jahren auch einmal eine kräftige Leopardenfalle aus Bambus und beschwerten sie mit Steinen. Eine Ziege und ein Schaf wurden abwechslungsweise als Lockköder verwendet und in die Falle hineingetan; doch durch eine sinnreiche Einrichtung war der Leopard verhindert, das Schaf oder die Ziege anzugreifen. Vier Wochen warteten wir der Dinge, die da kommen sollten, aber der „Monsieur Leopard“ war schlau genug, nicht in die Falle zu gehen, was ich an seiner Stelle auch nicht getan hätte. Aber in jenen vier Wochen wurden in Nsaba nächtlicherweise nicht weniger als 40 Schafe und Ziegen geraubt. Guter
Schlaf!
Die Neger schlafen meist so gut und sicher, daß der Leopard schon ganz unglaublich brüllen müßte, damit sie erwachten. Kommt's doch vor, daß Ratten und Mäuse dem Neger gelegentlich die Zehen nachts anfressen, ohne daß er's merkt; oder wenn es kalt ist in den Nächten der Regenzeit, so legt er sich neben einen brennenden, langsam glostenden Baumstamm, und erst am Morgen merkt er, daß er große Brandblasen hat und halb gebacken ist. Doch das bringt uns ab von unserm Thema, wir reden ja immer noch vom Leoparden.

      Jäger, die den Leoparden siegreich bezwungen, gelten als mutige Leute und mit Recht. Das Fell wird in der Regel dem Häuptling des Dorfes geschenkt, der dem tapferen Jäger ein Gegengeschenk in Geld gibt. Die Tatzen und scharfen Krallen werden gar zu gerne von den Mohammedanern und von den Fetischpriestern gekauft, um allerlei „kräftige“ Amulette, d. h. Zaubergeräte daraus zu machen, und diese Zaubergeräte werden dann zu hohen Preisen verkauft. Auch die Beinknochen und der Schädel des Leoparden wandern viel und oft in den Fetischtempel