Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/011
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826) | |
<<<Vorherige Seite [010] |
Nächste Seite>>> [012] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
zurǘck, der kennt die Schauer und Greuel des Mittelalters nicht, dem sind die großen Vorzüge der Gegenwart fremd, und er versündigt sich an der Menschheit. Wohl uns, daß jene finsteren Zeit, trotz mancher Großthaten reich an Unmenschlichkeiten, trotz großer Tugenden, reich an Schrecken erregenden Lastern, von uns ferne ist, sie mußte zu unserm Wohl untergehen. Jedoch ihre Bauwerke, die uns aus ihr übrig geblieben, die keinen störenden und hemmenden Einfluß auf uns ausüben, die uns in unsern Zwecken nicht hindern, deren Anblick selbst dem Auge angenehm und belehrend ist, weil sie einen historischen Gegenstand der Kunst darbieten und weil sie unser Nachdenken und unsern Dank veranlassen, daß nicht mehr die Willkühr sondern das Gesetz Herr ist, und daß auch der Aermste und Geringste, wie der Reichste und Vornehmste ihr Recht erhalten, diese wollen wir historisch bewahren, wie wir es aus ihren, uns zurückgelassenen Schriften und Büchern, schon lange zu thun gewohnt sind. Dieses ist eine Forderung, welche die abgeschiedenen Geister unserer Vorfahren mit Recht an uns machen und darum ist es auch erfreulich, daß die Burg Kynsberg, die wir jetzt zu beschreiben gedenken, wie sie 1823 sich darstellte, und die zu den wenigen Burgen unsers Vaterlandes gehört, welche die wilden Stürme der Hussiten, der gerechte Muth und Zorn tapfer Bürger gegen einen raubsüchtigen Adel des Mittelalters, und endlich die Gewalt des herniederfahrenden Blitzes verschont hat, nun noch das Eigenthum eines Mannes