Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/012
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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826) | |
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geworden ist, der sie auch der Nachkommenschaft sichern wird.
Zwei Meilen von Schweidnitz erhebt sich im Schlesierthale, von den Ufern der rauschenden Weistritz, ein, theils bewaldeter, theils entblößster Felsenberg von Gneis, etwa 500 Fuß über den Spiegel des Baches, und zwar so, daß er mitten im Thale liegend, rings umgangen werden kann, und auf seinem Scheitel stehen die mächtigen Ueberreste der Burg, oder wie es auch in alten Schriften heißt, das Hauses Kynsberg. Westlich am Fuße des Berges liegt das Dorf Kynau, höher gegen die Mitte desselben das Vorwerk, und von Osten nach Süden umspielt ihn die Weistritz. Hohe Linden beschatten den ziemlich steilen Felsenweg aus dem Thale zur Burg hinan, und hat man sie erreicht, so ist der Theil der Mauer, welcher 1789 unerwartet einstürzte, und das traurige Zeichen zur gänzlichen Zerstörung der damals doch wohl erhaltenen Burg gab, der erste Gegenstand, der die Aufmerksamkeit fesselt. In diesem Theile der Mauer befand sich eine Treppe, um vermittelst derselben auf ihre Zinnen zu gelangen, wenn sie bei drohenden Gefahren Vertheidiger bedurfte. Durch diese Treppe entgieng zuerst der Mauer die nothwendige Festigkeit, und es war erklärlich, daß sie dadurch, unbeachtet baufällig geworden, unerwartet einstürzte. Von hier aus führt der Weg links an den umhergeworfenen Ueberresten der Mauer vorbei nach dem hohen Thore, welches mit einem hohen Giebelhause bedeckt ist, nach Art der alten Stadtthore