Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/014
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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826) | |
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unter ihrem Schatten weilten, niedersinken, sah die Burg in Trümmern fallen, und ward selbst mit ihr zur Ruine. Gewiß wird auch ihr der gegenwärtige Besitzer seine Sorgfalt schenken.[1] Bald hinter der Linde an der Brücke vorbei erreicht man das Innere der Burg, welches wieder ein zweites besonderes Thor bewahrt, ebenfalls mit einem thurmartigen Gebäude überbaut, dem Ansehn nach ein Pavillon oder Lusthaus, aber nach der Angabe des uns begleitenden Webers, der die Burgchronik sich zu ersetzen bemüht, die ehemalige Kapelle. Dieses Thor selbst, das noch am besten erhaltene Bauwerk, schmückt ein Portal von guter Bildhauerarbeit, wie man sie am Ende des 16ten Jahrhunderts besonders nach italienischen Mustern in Deutschland hier und da aufstellte. Das ganze Werk ist von feinkörnigem ziemlich weißen Sandstein. Zwei Säulen mit ihren Gebalken und Gesimsen treten gänzlich heraus, sind mit Blättern umwunden und ruhen auf gewöhnlichen Fußgestellen. Hinter ihnen wölbt sich ein Bogen, auf welchem erhaben zwei Greifen den römisch-kaiserlichen Adler halten, unter welchem man auf dem Friese 8 recht gut gearbeitete Wappen sieht, und zwar dem Eintretenden von links nach rechts in folgender Ordnung: das Logausche, Seidlitzsche, Ogygelsche, Reideburgsche, Seidlitzsche, Reibnitzsche, Mühlheimsche und Nimptsche. Den Bogen
- ↑ Sie ward im Frühling 1825 in ihrem innern hohlen Raume mit Lehm ausgefüllt, und blühte und grünte im Sommer 1826 schöner als je früher.