Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/017
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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826) | |
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des Thurmes 3 Ellen stark, allein demungeachtet dürfte sein Einsturz nicht mehr fern sein, wenn das Dach desselben nicht bald regensicher gemacht wird, besonders weil der, erst 1684 gebaute letzte Aufsatz, der in ein spitzes Dach ausgeht, schon große Risse zeigt. Etwa in der Mitte des Thurmes, jedoch herausgebaut, befindet sich noch wohl erhalten das Wachkämmerlein mit dem hölzernen Schragen, der weiland dem Thurmwart zur Ruhe diente. Von der Höhe des Thurmes der südwestlich mit dem Wohnhause in Verbindung steht, übersieht man die Ruinen in ihrem ganzen Umfange, gewahrt aber auch, sie sie nur durch Gewalt das geworden sind, was sie heute sind. Da ist keine Fensterbrüstung, kein Thürgerüste, kein brauchbarer Balken geschont worden, und was der Gewalt entgieng, zerstört nun die Zeit mit ihrem Regen und Schnee, und der Pflanzenwuchs der in den Spalten wuchernd die Mauern sprengt und sie mit hohen Bäumen malerisch in düstre Schatten hüllt. Die Aussicht von dem Thurme über die Trümmer weg sind reizend und schön, erhaben und schauerlich, je nachdem man das Auge wendet, ob zu den grünen Bergen, die das Thal östlich umschließen, und über diese hinaus in die sonnigen Ebenen des dörferreichen flachen Landes, oder über die gewerbefleißigen Dörfer Kynau, Bärsdorf, dem Palläste zeigenden Tannhausen, oder senkrecht hinab in das schroffe wilde Felsenthal, wo tief unten die Weistritz rauscht, oder zu dem hohen wilden Waldgebirge über Wüstegiersdorf und Reimswalde zu dem steilen