Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/18

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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Geschichte Burg Kinsberg.djvu
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des 18. Jahrhunderts geblieben ist. 1791 am 19. Juni verkaufte sie Maria Elisabeth Linke für 2000 Taler an Joh. Gottlieb Franke, und 1805 ging sie durch Kauf an den Müller Deckert über. Zwischen ihm und der Herrschaft spielte noch 1813 ein großer Prozeß, welcher, da Deckert und seine Frau kurz nach einander starben, damit endete, daß die Herrschaft die Mühle an sich nahm. 1835 wurde sie sub hasta durch den Müller Teininger für 1560 Taler erstanden, der sie aber alsbald an den bisherigen Pächter Deiser verpachtete. Seit 1650 war der Müllermeister August Conrad Besitzer dieses stattlichen Mühlenetablissements, das sich gegenwärtig in den Händen seines Sohnes Hermann Conrad befindet.

1552 kaufte Matthias von Logau den Kretscham in Kynau wieder zurück[1]; 1557 aber legte er wegen Altersschwäche sein Amt als Landeshauptmann nieder und starb am 4. Dezember 1567 zu Neisse. Mittwoch den 10. wurde seine Leiche bis nach Schweidnitz, am Freitage nach Jauer gebracht und dort mit aller Herrlichkeit begraben. Der lutherische Prediger Dr. Esaias Heidenreich aus Schweidnitz hielt ihm die Leichenpredigt[2].

Erwähnenswert ist noch, daß in die Zeit dieses Logau die Einführung der Reformation im Fürstentume Schweidnitz fällt. War auch sein Sohn Kaspar ein katholischer Würdenträger und schon zu des Vaters Lebzeiten Bischof von Breslau, kämpften auch seine übrigen Söhne 1547 im schmalkaldischen Kriege auf Seiten der Katholischen, so war er selber doch den Evangelischen nichts weniger als feindlich gesinnt, ja er bekannte sich in seinen letzten Jahren selbst zur neuen Lehre, und der evangelische Pastor Heidenreich konnte ihm in der Leichenrede bezeugen, „daß er der Pflanzung des göttlichen Wortes große Förderung erzeigt hat.“ Er hinterließ außer zwei Töchtern die fünf Söhne Kaspar, Matthias, Georg, Heinrich und Gotthard.

  1. F. Schw.-J. I, 73 e.
  2. Script. rer. Sit. XI, 55.