Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/05

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Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg
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1. Die Bolkoburg zur Zeit der Bolkonen.

Bis 1392.

In dem am Nordabhange des Riesengebirges sich hinziehenden gürtelförmigen Gebirgslande, das in nördlicher Richtung allmählich zur Ebene übergeht, befindet sich fast in der Mitte des Kreises Bolkenhain ein anmutiger Talkessel, aus dem sich inselartig ein von NO nach SW gerichteter Bergrücken erhebt. Am Ostabhange desselben liegt die Bergstadt Bolkenhain, die im Jahre 1276 zum erstenmal urkundlich erwähnt wird und damals Hain hieß. Die Westseite jenes Bergrückens fällt steil zum Tale der Wütenden Neisse ab, und auf seiner Höhe liegt die ausgedehnte Ruine der Bolkoburg, die einst die Zitadelle der Stadt war und mit ihrem etwa 50 m hohen Bergfried, „Hungerturm“ genannt, eine der interessantesten Ruinen Schlesiens ist.

Ihr Vorhandensein wird 1277 urkundlich bezeugt; denn Herzog Boleslav II. († 1278) urkundet im genannten Jahre in „Hain casro nostro“. Wie aber diese Burg zu jener Zeit beschaffen war, darüber fehlen natürlich alle Nachrichten. War auch der Bergfried als Kern der ganzen Feste aus Stein erbaut, so wurden doch die Nebengebäude zunächst unstreitig aus dem Holze, das die nahen Waldungen lieferten, aufgeführt. Selbst die umgebenden Mauern waren anfänglich wohl nur aus diesem Material hergestellt, bis allmählich Bauten aus dem Gestein des Berges, einem stark mit Quarzadern durchsetztem Schiefer, die Holzbauten verdrängten.

Der Bau, dessen Reste wir heute noch schauen, ist ursprünglich wahrscheinlich von dem Herzoge Bolko I. († 1301) gegen das Ende des 13. Jahrhunderts errichtet worden, und Stadt und Burg haben dann nach ihm den Namen erhalten. Spätere Besitzer der Burg, namentlich die aus dem Geschlecht von Salza und Matthias von Logau, haben mit Benutzung von älteren Grundmauern wesentliche Umbauten vorgenommen, weshalb Lutsch die Erbauungszeit unserer Burg in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts verlegt.

Die älteren geschichtlichen Nachrichten über die Bolkoburg, die Steige in seinen „Bolkenhainschen Denkwürdigkeiten“ gibt, die Müller in den „Burgen Schlesiens“ wiederholt, und