Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/243

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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und die Windmühle bei Düren sind die südlichsten unseres Regierungsbezirks. Nach einer Urkunde aus dem 14. Jahrhundert war Merzenich an dem großen Busch, „die Burg oder Bürge genannt,“ berechtigt und lieferte dafür jährlich 12 Pfund Wachs auf den Altar des heiligen Arnoldus zu Arnoldsweiler.

Arnoldsweiler, ein altes Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei mit 875 Einwohnern, 1 Stunde vom Kreisorte Düren und 8 Stunden von Aachen entfernt, liegt in einer freundlichen, mit Wiesen und Aeckern umgebenen Niederung. Es hieß vor dem 12. Jahrhundert Ginetzwilre, später Wilera und Wilre, im 13. Jahrhundert Arnoltzwilre und St. Arnoldi wilera. Damals hatte der Ort schon eine Pfarrkirche nehst einer Vikarie, welche zum Jülicher Dekanat gehörte. Die Abtissin zur heiligen Ursula in Köln besaß (1400) das Patronatrecht bei der Kirche zu Arntzwylre. Es gehörte später zum Jülichschen Amte Nörvenich und hatte seinen eigenen Gerichtsbezirk mit Schultheiß und Schöffen. Hier ruht die Hülle des heiligen Arnoldus, Harfenspielers am Hofe Carls des Großen. Die Kapelle, in deren Mitte sich das Grab des heiligen Arnoldus befindet, bildet die rechte Seite der jetzigen Pfarrkirche. Das Grabmal ist aus gehauenen Steinen, mit einfachen, gothischen Verzierungen. Auf dem Deckel liegt der Heilige, ebenfalls in Stein gehauen, in römisch-fränkischer Kleidung, eine Harfe in der Hand haltend. Seine Gebeine werden in diesem Grabmale in einem hölzernen Kasten aufbewahrt. Die umliegenden Gemeinden liefern seit undenklichen Zeiten jährlich eine gewisse Quantität Wachs nach Arnoldsweiler. Gemäß