Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/339

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland
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Nur sehr selten machte sich diese mildere Praxis als leise Modifikation des Rechts geltend.

Ferner erlosch wenigstens das Meierverhaltnis auf bestimmte Jahre mit dem Tod des Meiers nicht, sondern sein Erbe trat unter denselben Bedingungen in den Kontrakt ein^. Dagegen wurde das Meierrecht auf unbestimmte Zeit noch mit dem Tod des Meiers hinfällig 2, und beide Arten erloschen mangels besonderer Feststellung beim Tod des Grundherrn unbedingt?.

Bei der Leichtigkeit, mit der das Meierrecht gelöst werden konnte, mußten die Bestimmungen über die Grundsätze der Auseinandersetzung besonders über die Abfindung des abziehenden Meiers eine große Wichtigkeit gewinnen. In der That enthalten sowohl der Sachsenspiegel^ wie auch die Urkunden'^ eingehende Festsetzungen über diesen Punkt und in fast allen Lokalrechten Niedersachsens und Westfalens aus späterer Zeit finden sich diese Grundsätze in ihren Hauptzügen wieder °.

Leitender Gesichtspunkt war, daß der Meier bei Auflösung des Kontrakts sein auf dem Meiergut befindliches Eigentum oder dessen Wert erhalten müsse. Eigentum des Meiers war nun das Haus auf dem Hof',


! Vgl, Sächsisches Lnndrecht II, Art. 59 § 2,

^ Vgl, Sächsisches Landrecht II, 58, — Bremischer Landbrief äe 1851. (Oelrichs, Vollständige Sammlung :c. 1771, S. 623 ff.) Der Herr handelt mit den Erben über das Oebäu, wenn die Meier sterben.

' Vgl, Sächsisches Landrecht (eä, Homeyer 8zp. I, S. 287 u. 288) II, Art. 59 ß 2 und III Art, 77. — Dazu die auf S, 338, Anm. 1 angeführten Urkunden des Bremischen Urkundenbuchs, die ausdrücklich die Fortdauer des Kontrakts beim Tod des Grundherrn bedingen.

^ Vgl. Sächsisches Landrecht II, Art. 53, II, Art, 59 § 2 und die Glosse, III, Art, 77.

^ Unter der großen Zahl der Urkunden, welche Bestimmungen über die Auseinandersetzung treffen, hebe ich nur die wichtigsten hervor: Oelrichs, Vollständige Sammlung «,, S. 623 ff. (», 1351 Grffexenbrief.) — Westuhalen, Nanu- ineäiw rsruin üßrinaniearum ste. 1740, Bd. II, S. 2206 (Diplom. Naes-z., Nr. 75 ». 1285). — Lüntzel, Lasten, S. 128, Note 1 und Urkunde Nr. 4 (»,. 1340), Nr. 5 (a. 1868), Nr, 8 (a. 1460). — Harenberg, Ilizwri», ftanäsrz-winißnLi» etc. 1784, S. 82? (». 1337). — Urkundenbuch des Klosters Stötter-lingenburg eä. v, Schmidt-Phiseldeck, Halle 1874, Nr. 168 (a. 1401).

« Vgl. Grimm, Weistümer, Bd. III, S, 318 (Urteile zu Netzten), S. 232 (Witzmühlenrecht § 5).

7 Gegenüber Lüntzel (Lasten, S. 128 Anm. 1) und Wigand (Paderborn und Korvey II, S. 266), die die Frage nach dem Eigentum an den Gebäuden für eine quÄWtin taeti erklären, verweise ich nur auf die Stelle im Sächsischen Landrecht II, 21 § 1: vis t,ii,8n»n, 8vs ks Li, äie ertt »in zedu upps uppe tin^uäß; dazu die Glosse (Kraut, Grundriß 1872, S. 451 u. 452), Nie bßZinnßt ks tc> 8ßßz«näs 6lU lle ^ebu^v «ekolen dlyven d^ cler 8teäß, Oat i8 clarumine, clat »IIs äolpßeduvß 8Mt «rve, äaliimmß «rvet iä uppß Z^nsn «rven, de 8^ vs de 8^, äkt i8, de Kars to äems tin8Flit s<I<Iß>' niekt,