Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/Anlagen 65

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland
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Nach den Alten haben die klösterlichen bezw, adeligen Gerichtsherren in Wülfingen (Bock), Lenthe (v. Lenthe), Wennigsen (Wennigsen), Wichtringhausen (v. Wichtring), Roessing (zur Hälfte v. Roessing), Barsinghausen (Kloster) die Dienste behauptet', die zu Gestorf (v. Ilten) nur teilweise über ihre Meier, die zu Linden (v. Platen), Arn um (v. Vennigsen), Bennigsen (v. Bennigsen), zu Leveste (v. Knigge) sicher nichts Von den letzteren Gerichten wird der Dienst an das Amt Kalenberg geleistet ^.

Auf dem zu Bennigsen gehörigen, ehemals selbststandigen Gericht Arnum ist kein Rittergut mehr^. Die übrigen Gerichte haben sämtlich Ritter- bezw. Klostergüter °. An 2 dieser nicht mit Diensten versehenen rittergutsbesitzenden Gerichtsherren waren Dienste verpachtet (v. Ilten und v. Platen) °. Auch sonst hatten einige Rittergutsbesitzer im Amt oder in benachbarten Ämtern (z. B die v. Reden zu Stemmen Amt Vlumenau) Dienste von Kalenberg gepachtet ^.

In Kalenberg wird der Dienst in der Regel dem Gerichtsherrn geleistet; dem Dienstherr« steht nicht die mindeste Grundherrschaft an den Höfen zu ^. Jedoch muß der Dienstherr die Erlaubnis zu Veräußerungen vom Hofe geben, die seinen Dienstbezug beeinträchtigen könnend

In früherer Zeit scheint in Kalenberg vielfach auch der Grundherr als solcher von seinem Meier Dienste bezogen zu haben‟. Im Laufe der Zeit aber haben wahrscheinlich die Ämter alle die Meier, die nicht zugleich unter adeliger Gerichtsbarkeit standen, dienstpflichtig gemacht'‟ und den grundherrlichen Dienst gekürzt. Daher erscheint der Dienst in Kalen-berg als fi-uctu» iurisäietionis.


^ Vgl. Akten der vormaligen Damänentammer. ftenßiÄi«, XVIII., Dienstsachen: Lonv. VI, 1753/54. Lonv. VIII u. IX, 1754-68 und «onv. X, 1767/68. Vgl. überall hier die Kalenberger Umtsdienstbeschreibung. Lonv. XXIV, H. 1755-1770 betr. das Dienstwesen im Land überhaupt und beim Amt Kalenberg. Ebenso Strube, Rechtliche Bedenken, Bd. I, Nr, 249 (I. 117). — Vgl. Stekler, Beiträge zur Geschichte des Fürstentums Klllenberg, 1889. Heft III, S. 40 ff. 2 Vgl. Akten a, a. O. Strube a. a. O.; für Linden und Gestorf u. Liebhaber, Beiträge zur Erörterungen der Staatsverfassuna von Braunschweig und Lüneburg 1794, Nr. IX, S. 196 ff. und 20? ff. — Über Gestorf vgl. Akten a. a. O. und Annalen der B, L. Kurland«, Bd. III, St. 1 S.251 ff.

' Vgl. Akten a. a. O., bes. Lonv. VI 1753/54 u. «ünnv. XXIV 1755-70.

^ Vgl. Scharf, statistisch-topogi. Sammlungen zur genauen Kenntnis von B. L. 1791. III. Sammlung, S. 112 und 113.

° Vgl. stat.'topogr. Sammlungen a, a, O.

« Vgl. Akten a. a. O. «onv, VI 1753/54 und Lnnv. XXIV 1755-70.

' Vgl. Akten a. a. O. Lonv. VI 1753/54 und Lonv. XXIV 1755-70.

s Vgl. Strube, Rechtliche Bedenken I, 241 (V 4).

2 Vgl. Strube, I)ß iurs villieomm, «ap. III, § 12. — Strube, Rechtliche Bedenken 'l, Nr. 243 (III 130>.

" Vgl. Vtrube, 0s iurs villicorum eap. V, § 12, S. 215 ff.; ferner O. O. L. eapm VIII, Nr. 1, S. 28 ttanc!l!i8li. L. A. § 24. — Sttwe, Lasten des Grundeigentums, S. 179-183. — Vgl. Herzog Ernst Augusts Erklärung auf die Beschwerden der talenberger Stände üä. Hannover 26, August 1685 bei Meiners und Spittler, Güttingisches historisches Magazin, Bd. IV, S. 607 ff., besonders aä zravamen 6 u, 7, Über die Belastung der kalenberger Iunkermeier im 16, Jahrhundert vgl. Ds iurs vülieoi'iun, enp, V, § 9, S. 204 n. 205.