Eversberg

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eversberg, früher Stadt, heute Stadtteil von Meschede, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Hochsauerlandkreis > Meschede > Eversberg


Name

  • „Eversberg" 1245; „Stedtlein Eversperg" 1247; oppidum „Eversberch" 1263; „Ewersberg" 1275

Familienname

  • Helmicus von Eversberg. 1300.

Landschaftslage

Eversberg liegt 22 km östlich von Arnsberg im Ostsauerländischen Oberland (rechtsrheinisches Schiefergebirge). Ortskern in etwa 405 in Höhe auf einem abgeflachten südlichen Randsporn der bis 550 m ansteigenden waldreichen Ruhr - Möhne -Höhen (Arnsberger und Warsteiner Wald). Natürliche Schutzlage 130 m hoch über dem Tal der oberen Ruhr, angelehnt an den von einer Burgruine gekrönten, nur wenig höheren Ebersberg.

Geografische Position

  • 1895: Position bei (N 51° 22' | O 8° 19')

Ursprung

Unterhalb des auf dem Ebersberg inmitten einer uralten Wallburg errichteten castrum der Grafen von Arnsberg entstand das Dorf Eversberg, das Graf Gottfried III. von Arnsberg wohl erst später zusätzlich befestigen ließ.

Stadtgründung

  • Im Jahre 1243 verleiht Graf Gottfried II. von Arnsberg Eversberg das Stadtrecht von Lippstadt.
  • 1245 werden Burgmannen in Eversberg. genannt;
  • um 1247. Graf Gottfred III. erhält vom Kölner Erzbischof Konrad das Tauf- und Beerdigungsrecht für die von ihm erbaute Kirche verliehen.
  • 1263 verzichtet das Stift Meschede auf seine Ansprüche an dem Grund und Boden der Burg u. Stadt zu Eversberg zu Gunsten des Grafen Gottfried von Arnsberg;
  • 1282 bestätigt Graf Ludwig von Arnsberg die Stadtrechte von Eversberg.
  • 1297 wird Bürgermeister Ludolf genannt; ein plebanus Gernandus wird 1255 erwähnt.
  • 1369. Eversberg wird kurkölnisch.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Die Stadt ist planmäßig angelegt mit rundem Grundriß und gitterförmigem Straßennetz; Ringmauern mit 2 Türmen, Welche die alte Burg einschloß, 2 Tore (13. Jh.); eingeteilt in 3 Bauerschaften: Oster-, Mittel- und Westerbauerschaft. Die Befestigungen wurden 1471 erneuert, verfielen aber seit 16. Jhdt., Anfang des 19. Jhdts. auf Abbruch verkauft, nur Reste waren noch 1955 erhalten.

Gebäude

Am 1955 viereckigen Markt in der Stadtmitte das alte Rathaus (um 1750). Kath. Pfarrkirche (St. Johannes Evangelista) um 1250, got. Turmhelm, dreifach abgesetzt, 1712. Kapellen ; St. Rochus, rom., vor 1671; St. Lucien, Renaissance, 1739; Prozessionskapelle, Renaissance, 18. Jh. Im Süden Burgruine der Grafen von Arnsberg (wohl um 1242). Burgruinenkapelle (im 13. Jh. erwähnt), Johannes Bapt., bis auf die Grundmauern verfallen.

Bevölkerung

Erste Einwohnerzahlen

1536: etwa 85 Häuser und rund 410 Einwohner ;1596 und 1685: 85 Bürger; 1779: 121 Familien.


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Friedhöfe und Denkmale

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

  • Katholische Kirche Eversberg:
  • Kirchenbücher (rk.) seit 1668.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • (rk.) Geburten, Heiraten, Tote 1807-1874
  • Zivilstandsregister
    • Sterberegister Eversberg, inkl. Namensverzeichnisse, 1874 - 1938, Digitalisate

Archivalien

Einwohnerzahl

1818: 817 Einwohner (E.), 1843: 944 E., 1858: 939 E., 1871: 1.081 E., 1885: 1.399 E., 1895: 1.422 E. (mit Wehrstapel und Heinrichsthal), 1905: 1.486 E., 1925: 1.639 E. (davon etwa ¼ in den Ruhrsiedlungen), 1933: 1.739 E., 1.939: 1827 E., 1.946: 2.408 E., 1950: 2.501 Einwohner. (davon Stadtkern 1.452 E., Heinrichsthal 502 E. und Wehrstapel 547 Einwohner). - Auswanderung etwa 1850-70.

Sprache

Die Mundart von Eversberg liegt im Südraum Attendorn-Arolsen des Westfälischen. Kennzeichen: sin `(ich) bin', buggen 'bauen', Wenfall des persönlichen Fürworts mik, mui 'mir', uch `euch' ; megget `(sie) mähen'.

Wirtschaft

Handel/Gewerbe

Bis Anfang 19. Jhdt. fast nur (Woll-)Tuchmacherei mit Ausfuhr bis nach Frankreich. Dann wurde die geringe landwirtschaftliche Grundlage des Berglandes verbreitert durch weiteres kleinindustrielles Gewerbe. Aus einem um 1600 genannten Eisenhammer entstand 1865 ein Hammerwerk. Seit Mitte 19. Jhdts. auch Schieferbrüche. 1955 noch Tuchfabrik (1834), Schulbankherstellung (1870), Schieferindustrie (1919), Eisen- und Metallwaren (z. T. 1947), dazu Stahlmatratzen und Spielwaren.

Verkehrseinrichtungen

Anschluß an den Fernverkehr erst im 19. Jhdt. Ausbau der Ruhrtalstraße 1820, 1955 Bundesstraße Hagen-Kassel. Bahn Hagen-Kassel durch das Ruhrtal (1870). Doch lag die Stadt 1955 immer noch ungünstig hoch, 2 km entfernt von diesen Verbindungen und besaß 1955 sonst keine Verkehrswege örtlicher Bedeutung in das fast sieddungsleere waldreiche Umland im Westen, Norden und 0sten.

Umgebungsbedeutung

Eversberg lag schon 1955 im Einflußgebiet des nahen Meschede (4 km westl.) und Arnsberg.

Verwaltung

Rat

Bürgermeister und Rat (magister opidanorum et consules 1297) von der Gemeinde gewählt (vor 1800).

Gericht

Städtische Gerichtsbarkeit; darüber ein kurfürstlicher Stadtrrichter.

Landesherrschaft

Zeitzeichen 1895

  • Eversberg, Flecken / Stadt (St.) in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Meschede, Amt Eversberg
    • Landschaftslage: in hoher Lage im Norden von der Ruhr, 410 m ü.d.M, Schloss (eine Ruine)
    • Zuständigkeit: Standesamt Eversberg, Amtsgericht Meschede, ev. Kspl. Meschede, kath. Kspl. Eversberg
    • Flächengröße: 2.442,8 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 184 Gebäude
    • Einwohner: 1.422 (85 Ev., 1334 Kath., 3 Juden)
    • Infrastruktur: kath. Kirche, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Kassel <> Schwerte.
    • Gewerbe: Giessereien (Eisen), Fabriken (Tuch, Kunstwolle, Achsen), Spinnerei, Schleiferei (Holz), nahebei Steinbrüche (Schiefer f. Dächer) u. Bergbau (Eisen; mehrere Gruben).

Siegel, Wappen, Fahne

  • Wappen: In Silber ein schwarzer Ebei darüber ein nach rechts geneigter kleiner blaue Schild mit einem goldbewehrten silbernen Adler. So schon das Sekret von 1348 und die Arnsberge Wappenhandschrift von 1700, nur ist hier das Fel golden.

Finanzwesen

Münzwesen

  • Münzstätte des Grafen Ludwig von Arnsberg (1287-1313), der hier Pfennige mit sitzender Grafen auf der Vorderseise (Vs.) und Adler auf der Rs. prägte.
  • Notgeld, ausschließlich Papier. 1923: 20, 50, 100, 500 Md.

Stadtgebiet

Altes Stadtgebiet 8 ha. Im 14. Jhdt. wurd das Gebiet um die Fluren des Haupthofes und Dorfes Wehrstapel erweitert. 1858: 2.445 ha 1885: 2.443 ha, 1946: 2.450 ha.

Kirchenwesen

Stadtpfarrei seit Anfang 13. Jh., dem Stift zu Meschede inkorporiert, Tauf- und Beerdigungsrecht 1247 von Köln verliehen; Pfarre 1256 erwähnt, Präsentationsrecht der Äbtissin, seit 1319 des Propstes von Meschede.

Bistümer

Erzbistum Köln, seit 1821 Erzbistum Paderborn, 1955 Dekanat Meschede.

Reformation

Bevölkerung blieb immer kath.

Bekenntnisse

1871: 51 Evangelisch (Ev.), 1895: 85 Ev., 1925: 47 Ev. 1946: 262 Ev., 88% Kath.

Bildungswesen

Schulen

1671 Stiftung einer Vikarie, deren Inhaber zugleich zur Erteilung des Elementarunterricht verpflichtet war, bis 1880. Auch der Küster zugleich Lehrer, bis nach 1900.

Quelle

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart

Archiv

Bibliografie

  • Bau- und Kunstdenkmäler des Kr. Meschede (1905).
  • Birkenhauer, Jos.: Die Mundarten im 0sten des Herzogtums Westfalen (Diss. Münster 1921, Manuskript).
  • Engel, August: Die westfälische Gemeinde Eversberg - eine wirtschaftliche Untersuchung, in: Münchener volkswirtschaftlichliche Studien 55, Stuttgart u.a., Cotta, (1902), Digitalisat
  • Engel, August; Bruns, Alfred : Geschichte der Stadt Eversberg, Eversberg (1972).
  • Espey, Heinz: Das Bürger- und Gartenbuch der "Stadt“ Eversberg 1763, (1938), Digitalisat (Pdf)
  • Grote, H.: Münzen der Grafen von Arnsberg, in: Münzstudien VII (1871), S. 86.
  • Hömberg, A.: Siedlungsgesch. des oberen Sauerlande: (1938).
  • Wiese, Geschichtliche Nachrichten über die Burg und die Stadt Eversberg, in: Bll. zur näheren Kund Westfalens 11 (1873), Digitalisat

Bibliografie-Suche

Karten

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Eversberg/Zufallsfunde


Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

Request failed!