Fürstentum Ratibor

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Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Preußen > Fürstentum Ratibor

Name

Fürstentum Ratibor [deut.], (Racibórz [poln.]

Geschichte

An der Furt der Straße von Böhmen nach Polen über die Oder erscheint 1108 die Burg Ratibor in Oberschlesien. Bereits im 12. Jahrhundert war sie ein Hauptsitz der piastischen Herzöge Schlesiens. 1202 kam sie zum Herzogtum Oppeln.

Böhmisches Lehen

Als das Herzogtum Oppeln 1281 geteilt wurde, entstand das Herzogtum Ratibor. Seit 1327 unterstand es der Lehnshoheit Böhmens. 1336 bildete es eine Union mit dem przemyslidischen Herzogtum Troppau, wurde aber 1365 unter einer Nebenlinie wieder selbständig. 1521 kam es an die piastischen Herzöge von Oppeln.

Von Böhmen nach Preußen

Die Lehnsherrschaft fiel 1526 mit Böhmen an Habsburg/Österreich. 1532 kam Ratibor durch Erbvertrag an Habsburg/ Österreich, das es bis 1551/2 an Brandenburg verpfändete und dann einlöste. 1742 fiel Ratibor mit 18 Quadratmeilen Gebiet an Preußen.

1801 wurde Ratibor von der Familie von Plettenberg eingetauscht gegen die 1735 erhaltene schlesische Herrschaft Kosel.

Herrschaft Ratibor

Aus 1810 säkularisiertem Kirchengut und Resten des Fürstentums wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts eine neue Herrschaft Ratibor gebildet. Nunmehr verkauften die Plettenberger die Herrschaft Ratibor 1811 an den Fürsten zu Sayn-Wittgenstein.

Über Hessen-Rotenburg an Hohenlohe-Schillingsfürst

Die Herrschaft Ratibor als preußisches Lehen kam 1822 als Ersatz für an Preußen abgetretene Güter als Mediatfürstentum 1822 an Landgraf Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg, 1834 im Erbgang an Prinz Viktor von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, der 1840 den Titel Herzog von Ratibor erhielt.

1945 an Polen

Archiv

  • Staatsarchiv Kattowitz (Außenstelle Ratibor)
  • Archiv Fürstentum Corvey, Bestand: Ratibor (Ra), Archiveigentümer: Franz Albrecht Metternich-Sändor Prinz von Ratibor und Corvey
    • Umfang: Es handelt sich um einen kleinen Bestand, der die in Corvey geführten Akten über das Herzogtum Ratibor und die schlesischen Besitzungen umfaßt. 4 lfm. Akten (19.-20. Jhdt.)
      • Darin: Personal; Bausachen; Herrschaft Kieferstädtel; Industrie; Forst; Ökonomie; Finanzen; Verwaltung.
        • Findbuch, Archivbenutzung erfolgt in Corvey.
        • Anschrift: Fürstliches Archiv Corvey
        • c/o Dr. Günter Tiggesbäumker Schloß Corvey, 37671 Höxter

Bibliografie

  • Weltzel, A., Geschichte der Stadt und Herrsqhaft Ratibor, 2. A. 1881
  • Mosler, J., Ratibor und das Ratiborer Land im Schrifttum der Jahrhunderte, 1938
  • Kuhn, W., Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, 1954
  • Hyckel, G., Geschichte der Stadt Ratibor, 1956
  • Hyckel, G., Geschichte und Besiedlung des Ratiborer Landes, 3. A. 1961
  • Hupka, H., Ratibor, Stadt im schlesischen Winkel, 1962.

Anmerkungen und Quellenangaben

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