Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/036

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Freistett-Geschichte.djvu
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Türmen aber erst am Anfange dieses Jahrhunderts abgetragen und die Kirche daraus gebaut. Nur noch wenige Ueberreste geben Zeugnis von entschwundener Herrlichkeit. Aber immer noch ist Lichtenau ein gar schönes Städtchen, und die Bewohner, deren Kirchlichkeit von jeher gerühmt wird, haben sich in den letzten Jahren aus freiwilligen Gaben ihre Pfarrkirche gar schön hergerichtet und fühlen sich wohl unter dem Schutze jener unvergänglichen Burg, von welcher Psalm 91 sagt: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“.



VIII. Die Dörfer oberhalb Freistetts gehen in Flammen auf.

In dem niederen Freistett, dem ersten, „obersyt der Werhage“ gelegenen Dorfe wohnten noch zu Anfang des 15. Jahrhunderts fast nur Fischer, welche ihre Ware teils an die Herrschaften zu Lichtenau, teils in der großen Reichsstadt Straßburg verkauften. Nach einer Fischereiurkunde vom 3. Juni 1671, durch welche indes uralte Verordnungen nur erneuert werden, bildeten die „samptlichen Fischer der Dörffer Freystett, Dierßheim, Offendorf, Helmlingen, Fahr, Trusenheim und Rohrweiler“ eine Fischereigenossenschaft. Das Fischergericht mußte zu Freistett abgehalten werden. Von den Freistetter Fischern durften dazu sechs Schöffen, von den übrigen Dorfschaften aber nur zwei erwählt werden. Auf Martini, wann sie zusammenkamen, wurden die Frevel gerügt und der Obrigkeit, welche einen Beisitzer hatte, zur „Besserung“ (Bestrafung) übermacht. Ebenso wurden zwei Fischermeister, welche mit dem Amt in Verkehr zu treten, und zwei Rüger,