Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/037

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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welche die Polizei zu führen hatten, gewählt. Über die gottesdienstlichen Zeiten, in denen man nicht fischen durfte, und die Gewässer, in denen auf die eine oder andere Art zu fischen erlaubt war, bestanden von Alters her genaue Verordnungen. Am gesuchtesten waren damals schon die Salmen oder Lachse, deren manche bis zu einem halben Zentner wogen und einen ungeheuren Preis galten. Aber auch Hechte und Heuerlinge (junge Hechte), Karpfen und Kärplin wurden auf die verschiedenartigste Weise auf dem offenen Rheine, wie in den „Gießen“ und „Häden“ (obenzugedämmte Gießen) gefangen. Wer nicht der Fischereizunft angehörte, durfte nur mit dem „Bernen“ (Netz an einer Stange) fischen und mußte es bei einem Essen für sich und seine Haushaltung bewenden lassen. „Welcher über solich Verbott gehet, verbricht Einer Ersamen Zunfft 15 Schilling.“ Den straßburger Fischern war nur der offene Rhein gestattet. Sobald sie aber in die „Häden“ oder in eine „Runst“ (von „rinnen“) hineinfuhren oder an den Sandbänken Halt machten, hatten sie zu bessern 3 Pfund Heller (das Pfund zu 20 Schilling oder nachmals 2 Gulden; der Schilling zu 12 Pfennig oder 24 Hälblingen).

In dem nahen Oberfreistett hatten sich hauptsächlich Ackerleute angesiedelt. Dieses Dorf besaß eine eigene Kapelle, rings um dieselbe einen eigenen Friedhof und einen besonderen Heimburger oder Waldrechner, welcher auch die übrigen Gemeindeangelegenheiten besorgte. Sonst waren die „beeden Freistetten“ dem „Stabe“ Bischofsheim zugeteilt. Es waren mehrere Versuche gemacht worden, beide Gemeinden zu vereinigen, aber immer wieder fielen sie auseinander. Aus welchen Gründen? Wahrscheinlich aus Verschiedenheit der Interessen; die Ackerleute wollten nichts mit den Fischern und diese nichts mit jenen gemeinsam haben. Urkundlich wird uns nur das mitgeteilt, daß 1507 das obere und niedere Freistett zum fünften Male wieder vereinigt worden sei. Aber in späteren Verzeichnissen finden sich beide Orte wieder getrennt. Uneinigkeit und Feindschaft lag damals gleichsam in