Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/039
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wehrlose Stadt hereinbrechen. In demselben Augenblicke indes kam ein Reiter, welcher der Stadt befreundet war, des Weges daher, merkte den Anschlag und jagte in aller Eile stadteinwärts über ein hölzernes Brückchen, das er schnell abwarf. Er machte Lärm und die Bürger besetzten die Thore. Auf diese Weise wurde die Stadt gerettet.
Demungeachtet wurde der Krieg mit der größten Erbitterung fortgeführt. Die Verbündeten begannen die dem Bischof gehörige, aber an Straßburg verpfändete Stadt Oberkirch zu belagern. Sie bauten ein mächtiges Bollwerk vor der Stadt und beschossen sie mit einer Schleudermaschine, dem großen „Guntwerk“, das der Markgraf früher einmal von dem Straßburger Rate geliehen hatte. „Unser Herrgott aber behütete das Volk in Oberkirch, daß niemanden ein Leid geschah.“
Auf das äußerste gereizt, sannen nun die Straßburger auf Rache. Am 1. März 1429 zogen sie über die Brücke und mit Schiffen über den Strom. Neun Lichtenbergische Dörfer gingen an diesem einzigen Tage in Flammen auf, nämlich: „Ottelshofen, Weffelshofen, Bolleshurst, Lechelshurst, Heselnhurst, Taßhurst, Linx, Boderswiler und Querbach.“ Ehe Ludemann nur an Abwehr denken konnte, verkündeten weithin mächtige Feuersäulen das Entsetzliche, so geschehen war. Das Hauptheer hatten die Städter schon in der Frühe dieses Tages vor Willstett gelegt, damit von dieser Festung aus den bedrohten Dörfern keine Hilfe gebracht werden könnte. Einige Edle, welche durch die Reihen der Belagerer hindurchzukommen gehofft hatten, wurden gefangen genommen. Mit reicher Beute kehrten die Sieger nach Hause zurück.
Aber dieser Raub- und Mordgeist hatte noch kein Ende. Die Verbündeten fuhren fort, Oberkirch zu berennen, und die Straßburger, mutig gemacht durch die ersten Erfolge, sannen auf neue Brandstiftung. Am darauffolgenden Freitag machten sie wieder einen Einfall in das Lichtenbergische Gebiet. Zu Wasser und zu Land zogen sie gen Bischofsheim. Rasch sandte