Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/045

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[044]
Nächste Seite>>>
[046]
Freistett-Geschichte.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



Markgraf von Baden, die Grafen von Lützelstein und viele Edelleute. 2000 Krieger fanden sich auf der Wahlstatt. Gleich grimmigen Tieren stürzten sie aufeinander ein. Lange schwankte der Sieg, da erblickt Ludwig seinen Gegner Schafried und sprengt auf ihn ein. Schrecken bemächtigt sich der Feinde. Sie ergießen sich in wilde Flucht. Viele Tote und Verwundete bedeckten das Schlachtfeld. Gefangen genommen wurden 71 Edle und 52 Reisige. Die edelste Beute aber war Graf Schafried selber und sein Freund Georg von Ochsenstein. Wie gerne wollten wir jetzt den Mut der Lichtenberger bewundern, wenn dieser sich nicht selber durch unmenschliche Grausamkeit zu tierischer Rohheit erniedrigt haben würde. In ein finsteres und ungesundes Gefängnis in der Feste Lützelstein geworfen, erblickten die Gefangenen erst wieder das liebe Sonnenlicht, als der Kurfürst von der Pfalz, Friedrich der Siegreiche, vor die Feste gerückt war und seinen „lieben Rat“ befreit hatte. Es war im November 1452. Zwischen Leiningen und Lichtenberg wurde nun ein Friede abgeschlossen. Doch es sollte dem Grafen Schafried noch Schrecklicheres widerfahren. Die Herren von Lichtenberg ließen ihm, als er unter kaiserlichem Geleite wieder von dem Markgrafen von Baden, dem Bevollmächtigten des Kaisers, in seine Heimat zurückreisen wollte, bei Iffezheim auflauern und ihn in dem Augenblicke gefangen nehmen, als er aus dem Kahne an das Land steigen wollte. Schafried wurde in das, Kap. 5 beschriebene, Burgverließ zu Lichtenberg geworfen. Dasselbe Schicksal hatte bald darauf Georg von Ochsenstein. Kaiser Friedrich III. sprach über die Herren von Lichtenberg die Acht aus. Nun begaben sie sich in den Schutz König Ludwigs IX. von Frankreich. Da wagte in jener traurigen Zeit niemand mehr einzuschreiten. Ja gerade damals war es, daß Kaiser Friedrich III. den Herrn Jakob, um ihn zu besänftigen, zu seinem Rate machte und in den Grafenstand erhob. Sieben Jahre lag Schafried in dem nassen Turme. Drei Jahre war er in den Stock geschlossen.