Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/054

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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XI. Die Hindernisse, welche sich der Einführung der Reformation vorerst noch entgegenstellten.

Philipp II. hatte sieben Kinder. Die drei jüngsten Töchter wurden in Klöstern untergebracht. Reinhard, der jüngste Sohn, starb als Kanonikus zu Straßburg in dem hanauischen Hause. Auch Ludwig, der Zweitgeborene, war ein Geistlicher geworden. Plötzlich, 1513, gab er den geistlichen Stand auf und wollte Land und Leute regieren. Nach anderthalb Jahren aber war er schon des Regierens satt, und überließ es seinem Bruder, die inzwischen von ihm gemachten Schulden zu bezahlen. Er starb zu Willstett den 3. Dezember 1553.

Der Erstgeborene übernahm als Graf Philipp III. die Regierung. Noch vor dem Tode seines Vaters vermählte er sich mit Sybilla, der Tochter des milden und weisen Markgrafen Christoph von Baden (1475–1527), dessen Hof als ein Muster fürstlicher und häuslicher Tugenden gelten konnte. Seine beiden Söhne Bernhard und Ernst waren es, welche nach dem Ableben ihres älteren Bruders Philipp die Baden-Badensche und Baden-Durlachische Linie gründeten. Sybilla brachte ihrem Gemahle einen Brautschatz von 5000 Gulden. Ihr Familienleben wäre ein glückliches gewesen. Philipp war von Natur wohlgesinnt und verständig. Aber sein heißes Blut brachte ihn in einen unangenehmen Handel hinein, der ihm den freien Blick zeitlebens trüben mußte. Er hatte nämlich 1512 einen Albrecht von Berwangen zu seinem Rate angenommen. Dieser verließ ihn aber schon nach wenigen Monaten und verklagte ihn bei Kaiser Maximilian dem I., als hätte er seine Bezahlung nicht regelmäßig erhalten, und der Kaiser, welcher dem Grafen ohnedies nicht gewogen war, verurteilte diesen zu einer Entschädigungssumme