Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/055
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von 100 Gulden. Albrecht stellte indes seine Feindseligkeiten nicht ein. Da, am 19. April 1513, fand man auf einmal im Hagenauer Forste die Leiche dieses Ritters, welche mit vielen Wunden bedeckt war. Graf Philipp, des Mordes beschuldigt und vor das Reichskammergericht zu Speier geladen, gestand die blutige That unumwunden ein. Er rechtfertigte sich aber damit, daß er meuchlings angegriffen worden sei. Ein undurchdringliches Dunkel verhüllte den eigentlichen Vorgang für immer. Philipp mußte der Familie des Ermordeten eine hohe Entschädigungssumme bezahlen. Aber sein Friede und die Kraft, deren er bedurft hätte, um einen lichten Blick thun zu können in das Werk der Reformation und um den Stürmen des Bauernkrieges mit der rechten unparteiischen Ruhe zu begegnen, waren dahin.
Seit dem Jahre 1493 regte sich unter den Bauern allgemein eine große Unzufriedenheit gegen den Adel und die Geistlichen. Schon vorher, 1489, lag die Pfarrgemeinde Rheinbischofsheim wegen des Holzzehntens bei dem Domkapitel zu Straßburg im Streit gegen „den hochgelehrten Dr. Thomas Wolff, Kirchherrn zu Bischheim.“ Doktor Thomas that die Gemeinde in den Bann. Die beiden Landesfürsten stellten sich auf die Seite der Gemeinde. Der Bischof und das Domkapitel dagegen beförderte seinen Doktor zum Kanonikus am Sanktadelphistift zu Neuweiler. Endlich im Frühjahr 1525 brach der Aufruhr in helle Flammen aus. Mit fliegenden Fahnen, unter Sturmglockenläuten und Trommelschlag zog „der helle Haufe“ den Illfluß herab. Ritterburgen, Klöster und Städte wurden erstürmt und ausgeplündert. Graf Philipp III. hatte zu rechter Zeit noch seine unüberwindliche Feste Lichtenberg in Verteidigungszustand gesetzt, und sicher blickte er von dort herab auf den Sturm, welcher durch das Land tobte. Ohne daß er es hindern konnte, ward seine Residenzstadt Buchsweiler eine Beute der Bauern, welche das Schloß erstürmten, alle Urkunden und Grundbücher zerrissen, den