Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/065

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[064]
Nächste Seite>>>
[066]
Freistett-Geschichte.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



Georg Schallesius und 1590 Mich. Ehinger. In Kork wirkte zugleich als Dekan der diess. Gemeinden der oben genannte Anselmus Pflüger, welcher 1547 die Stadt Straßburg, von der er entliehen war, bat, ihn in Kork zu belassen. Ihm folgte 1580 Gg. Lauhinger, welcher 1595 pensionirt ward, und von da an bis hinein in die Zeiten des dreißigjährigen Krieges J. Konrad Gaßold. Am längsten hat sich in Legelshurst, dieser uralten Pfarrei, in welcher das Kloster Allerheiligen den Pfarrsatz hatte, der römische Ceremoniendienst erhalten.

Das Zeitalter der Reformation brachte mancherlei Umgestaltungen. Am wichtigsten aber war die Umgestaltung des Geistes, sowohl bei Fürsten als bei Unterthanen, bei Geistlichen als bei Gemeindegliedern. Wohl denen, welche diesen Geist verstanden und sich durch ihn leiten ließen, wie Graf Philipp IV. von Hanau und sein Nachbar Markgraf Philipp von Baden. Dieser hatte schon 1525 auf Bitten der Bürger zu Kehl die evangelische Gottesdienstordnung daselbst eingeführt. Nach seinem Abscheiden am 15. September 1533 fiel die Markgrafschaft seinen Brüdern Bernhard und Ernst anheim. Während nun Markgraf Ernst, der seine Residenz zu Pforzheim nahm, dem evangelischen Standpunkte immer näher kam, und ihn an seinen Sohn, Karl den II. vererbte, wurde der Sohn und Nachfolger des früh verstorbenen Bernhard von Baden-Baden, Philibert, durch seinen Vormünder, Herzog Wilhelm von Bayern, und durch jesuitische Künste zur römischen Kirche zurückgeleitet. Auf diesem Wege fiel die Markgrafschaft Baden-Baden allmählich wieder dem Papsttum zu, eben in derselben Zeit, als in dem zunächst gelegenen Lande Hanau-Lichtenberg das Evangelium immer mächtiger wurde. O hätten wir damals doch einen Kaiser gehabt, der, in Deutschland geboren, es verstanden hätte, Martin Luther, den Deutschen Mann, zu würdigen. Aber Kaiser Karl V. war ein Spanier. So ist dem Deutschen Volke der völlige Segen der Reformation verloren gegangen. Wo Eintracht im Streben nach Wahrheit beabsichtigt war, entstand jetzt