Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/066
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Zersplitterung. Der Fügung des Allmächtigen uns unterwerfend, sprechen wir mit dem Apostel Paulus Römer 11, 33 und 34: „O welch' eine Tiefe des Reichtums, beide der Weisheit und Erkenntnis Gottes. Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege. Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt oder wer ist sein Ratgeber gewesen?“
XIII. Ein Lehensbrief.
Philipp IV. war nach einstimmigem Zeugnis mit allen guten Eigenschaften ausgestattet, die einen trefflichen Regenten kennzeichnen. So vorsichtig und weise er bei Einführung der Reformation gewesen war, so entschieden war er, den einmal gewonnenen Fortschritt auch allen Gefahren gegenüber festzuhalten. Und harte Anfechtungen sollten nicht ausbleiben. Denn kaum war (1545) die Reformation in den Hanauer Landen eingeführt, da regte sich auch schon der böse Feind, das angefangene Gotteswerk zu zerstören. Alsobald nach Luthers Tod schloß der Kaiser ein Bündnis mit dem Papste zur Unterdrückung der Ketzer. Die Häupter der Evangelischen, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, wurden geächtet und nach der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe gefangen genommen. Während diese von dem Kaiser und seinem Feldherrn, dem Herzog Alba, jahrelang in harter Gefangenschaft von Land zu Land geschleppt wurden, erließ der Kurfürst von Mainz, Bischof Sebastian von Heusenstamm, von welchem Graf Philipp einige Lehen innehatte, an diesen ein Schreiben (vom 28. Juni 1549), worin er unter anderem verlangte, daß die Geistlichen ihre „vermeinten Eheweiber“ entlassen und zum Gehorsam des Papstes zurückkehren sollten. Diese Zumutung,