Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/067
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eine Folge des Augsburger Interims, empörte aber nicht nur die Geistlichen und das Volk, sondern auch Graf Philipp den IV. in höchstem Maße. Er ließ nun vollends die noch vorhandenen Meßgewänder und römischen Kirchengeräte sowohl in den lichtenbergischen Landen als in seiner Heimat Babenhausen zum Besten der Kirchenfabriken oder Kirchschaffneien verkaufen. Bischof Sebastian konnte ihm trotzdem nichts anhaben; denn Philipp bewahrte eine in jenen Zeiten seltene vaterländische Gesinnung. Während Herzog Moritz von Sachsen, obgleich er von dem Kaiser für seinen schändlichen Verrat an den Evangelischen zum Kurfürsten ernannt worden war, den König von Frankreich, Heinrich den II., einlud, die Deutschen Grenzstädte Metz, Toul und Verdun in Besitz zu nehmen, ließ Graf Philipp seinen Unterthanen aufs Strengste das kaiserliche Edikt einschärfen, daß in dem gegenwärtigen Kriege keiner in französische Dienste treten solle. Im Jahre 1552 war das französische Heer bis vor Straßburg hingerückt, aber von der treuen, deutschen, damals ganz protestantischen Reichsstadt zurückgewiesen worden. Dem französischen Unterhändler wurde durch den Magistrat bedeutet: „Die von Metz, die nur französisch sprächen, hätten sich freilich überrumpeln lassen; aber die Straßburger, die nur deutsch redeten, ließen sich von den Franzmännern nicht betrügen: man solle nicht denken, daß man es mit Tröpfen zu thun habe u. s. w.“ Im September desselben Jahres kam Kaiser Karl V. selber über Augsburg (wo er den gefangenen Kurfürsten aus der Haft entlassen) und Bretten den Rhein herauf, und an Freistett vorüber, um mehrere Tage in Auenheim sein Quartier zu nehmen. Denn Straßburg wollte auch das deutsche Heer um keinen Preis in die Stadt aufnehmen. Nachdem dieses am 19. September 1552 über den Rhein hinübergeschafft worden war, durfte nur der Kaiser allein mit Herzog Alba die freie Reichsstadt auf wenige Stunden besuchen, um dann mit den zügellosen Truppen, die allenthalben wie die Feinde hausten, gegen