Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/075

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[074]
Nächste Seite>>>
[076]
Freistett-Geschichte.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



und zwar an einem Samstag. Er besuchte mit seinem Gefolge Tags darauf daselbst den Gottesdienst und staunte, als er alle Gänge in der Kirche so voll Menschen, sowie auch die Eingänge besetzt sah. Er fragte, ob das ihm zu Ehren geschähe. Man antwortete ihm aber, daß es nicht Vorwitz sei, sondern die Kirche könne überhaupt die Menge Menschen nicht mehr fassen.

Als er Tags darauf auf die Jagd in den sogenannten Gayling ritt, und das beträchtliche Ort Freistett sah, welches mehr als 70 Bürger hatte, kehrte er in der Wirtschaft zum Salmen neben dem Steg ein und erkundigte sich um alles genau. Bei seiner Rückkehr nach Bischen diktierte er sogleich seinem geheimen Sekretär eine Ordre an das Konsistorium zu Buchsweiler, dasselbe solle unverzüglich Anstalten zum Bau eines Pfarrhauses in Freistett treffen, einen Pfarrer dahin berufen und ihm eine Besoldung auswerfen. Es geht nun wirklich aus unseren Pfarrakten hervor, daß in dem Jahre 1579 der Bau eines Pfarrhauses eingeleitet wurde. Denn laut Verdingzettel vom 29. September 1579 wurde dem ehrsamen Nikolaus Pantzen, Bürger und Zimmermann zu Lichtenau eine Pfarrwohnung zu Freistett, desgleichen eine Scheuer mit ihren Ställen zu zimmern, zu machen und aufzuschlagen verdingt. Von solcher Arbeit wegen soll ihm der Heiligenschaffner Erhardt Vollandt bezahlen an Geld 55 Pfund Pfenning Straßburger Währung (110 Gulden) und 6 Viertel Korn; mehr seiner Hausfrauen zu einem Trinkgeld 12 Schilling Pfenning (das Pfund zu 20 Schilling) und sollen ihm die Stein und das abgängig Holz, so nicht zu verarbeiten, bleiben und zugehören; weiter auch, da der Meister Nikolaus den Bau aufschlagen thut, soll der Schaffner schuldig sein, diese Zeit gebührliche Kosten zu geben ihm und seinen Gesellen. Dieses Pfarrhaus stand in der Mitte des heutigen hinteren Pfarrgartens, etwa an der Stelle, wo jetzt ein neues Haus erbaut wird. Beim Baumsetzen wurden schon Ueberreste der Grundmauern gefunden.