Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/076

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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In derselben Weise sorgte Graf Philipp der IV. allenthalben persönlich für das Wohl seiner Unterthanen. Nachdem er zuletzt die Herrschaft seinem Sohne anheimgestellt, verschied er den 19. Februar 1590 nach nahezu 52jähriger Regierung auf seiner Feste Lichtenberg und wurde daselbst beigesetzt. Was Friedrich der Weise für Sachsen und Landgraf Philipp für Hessen gewesen, das war Graf Philipp der IV. für Hanau-Lichtenberg. Er war milde und gerecht und dazu noch ein entschiedener Christ. Bei aller Liebe fiel er nie unter den Tadel des Wortes Jak. 1,8: „Ein Zweifler ist unbeständig in allen seinen Wegen,“ vielmehr bewahrheitete sich an ihm Jesaja 40,31: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“



XV. Die ersten Pfarrer in Freistett.

Philipp der V., der Sohn, langjährige Mitregent und Nachfolger Philipp des IV., wandelte in den Fußtapfen seines Vaters. Ebenso gelehrt als wohlmeinend beschäftigte er sich mit Mathematik und Himmelskunde und verfertigte mit eigenen Händen eine große silberne Erd- und Himmelskugel. In der Absicht, tüchtige Prediger heranzubilden, hatte er mehrere junge Leute aus eigenen Mitteln in Straßburger Lehranstalten ausbilden lassen. Nachdem dann das Pfarrhaus in Freistett vollendet war, ließ er es sich angelegen sein, für diese Pfarrei einen Geistlichen und zunächst die nötigen Mittel zur Besoldung desselben zu gewinnen. Dabei geriet er mit dem Domkapitel in einen längere Jahre andauernden Streit. Während vor dem Augsburger „Interim“ oder