Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/079
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Da das Domkapitel in Straßburg damals immer noch nicht mit Errichtung einer Pfarrei in Freistett einverstanden war, so mußte der Pfarrer von Bischofsheim, Tobias Römer, der 1579 unter eben dieser Bedingung angestellt worden war, einen Teil seiner Besoldung dem Pfarrer zu Freistett abtreten. Bei dem hohen Stift in Straßburg hierüber Beschwerde zu führen, wurde ihm von dem Grafen in folgendem scharfen Erlaß untersagt: „Und dieweil diese Verordnung dem Pfarrer zu Bischofsheim, seines ihm abgehenden Genusses wegen, nicht sonderlich wohl gefallen wird, und der, sobald er der Sachen in Erfahrung kommt, vermutlich gen Straßburg laufen und bei den Herrn und hohem Stifte Lärm machen möchte, so soll ihm vermeldet werden, daß er sich dessen müßigen und mit seiner geordneten Kompetenz, darauf er angenommen, sich begnügen zu lassen, wann er aber dagegen handeln würde, Strafe zu gewärtigen habe.“
Nachdem Pfarrer Tobias Römer von Bischen 1587 zur Ruhe eingegangen war, erhielt Pfarrer Acker in Freistett seine Stelle unter den gleichen Bedingungen, wie jener sie angetreten hatte, und noch in demselben Jahre stellte Georg Wilhelm Völkel seinen Revers als Pfarrer in Freistett aus, um jedoch nicht ganz ein Jahr hier zu verweilen. Ob er hierselbst gestorben, ob ihm ein Unglück widerfahren, ob er wo anders sein Brot gesucht hat oder abgesetzt wurde, das wissen wir nicht mehr zu sagen. Seine Nachfolger waren: David Friderici von Mosbach (jenseits des Rheins), der am 7. Juni 1598 dahier aufzog, und Jodocus Weiß, der vorher Schulmeister oder Diakonus von Lichtenau gewesen, vom 24. Dezember 1608 an.
Wie gewissenhaft Graf Philipp V. bei Besetzungen der Pfarreien zu Werke ging, ersehen wir aus einer Weisung, welche er alsbald nach seinem Regierungsantritt von Buchsweiler aus an den Amtmann zu Willstett ergehen ließ: „Nachdem die Zeit nunmehr vorhanden, daß die Pfarr Willstetten mit einem Prediger und Seelsorger versehen und bestellt