Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/080

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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werde, und dann unter andern der Pfarrherr zu Leuchelshurst Eures anbefohlenen Amtes um den Pfarrdienst an berührtem Orte auch nachgesucht, so wollet derowegen denselben bescheiden, daß er bis nächst künftigen Samstag gegen Abend gefaßt allhie erscheine, um folgenden Sonntags Morgen in hiesiger Kirche ein Predigt zu thun, und in solcher das gewöhnliche Evangelium zu traktieren.“ Der Pfarrer von Legelshurst, der bis jetzt durch das Kloster Allerheiligen besoldet und im Evangelium wahrscheinlich noch nicht sehr fest war, wurde demnach nach der Residenz beschieden, um vor dem Landesfürsten selber und dessen Räten eine Probepredigt abzuhalten.

Unerbittlich war Philipp V. bei Bestrafung begangener Frevel. Noch zu Lebzeiten seines Vaters (1580) ließ er das nach 1427 wieder aufgebaute Dorf Hundsvelden (siehe S. 7) rein vom Boden abbrechen. Vierzig Jahre zuvor schon war die Stadt Straßburg gegen dieses Dorf gerichtlich vorgegangen. Der Chronikschreiber Sebald Bühler erzählt hierüber: „Anno 1540 da man derselben Mörderey innen worden, hat man aus solcher Gesellschaft Etliche allhie zu Straßburg gefanglich eingezogen: nemlich do hat der Schneider-Jörglin (Georg Schneider), ein alter Turmhüter allhie, den Wützen-Hansen (Johann Wütz) zum ersten gefangen; darnach hat man den Kun-Klausen (Nikolaus Kun), einen alten lamen Schelm, uf einem Karich beim Kornmarkt, an einem freitag, gefangen und in den Turm gefürt. Und nachgehends da hat man noch Mehr gefangen, nemlich Wützen-Michel und Weber-Hansen, alle Bürger zu Hundsvelden, und auch den Vältin Hetzel. Und hat man sie anfangs peinlich gefragt, da hat der Wützen-Hannes zu Stund bekennt, daß sie solche Mörderey bis in die achtzehn Jahr getriben; aber der alte lame Schelm Kun-Klaus hat nit wollen bekennen. Also da sind sie zum Tode verurteilt worden, nemlich mit dem Rade.“ Genannte Verbrecher wurden Martini 1540 lebendig gerädert. Ebenso späterhin der Schultheiß von Eckartsweier, Namens Kienels-Lux, der zu Lahr gefangen