Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/084

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Kirche stand das Langhaus bis 1741, in welchem Jahre es abgerissen und ein neues, größeres an den Turm angebaut wurde. Anno 1790 wurde auch der Turm abgängig und ein neuer Turm an das alte Langhaus angebaut. Obwohl so von jener ersten Kirche nichts Greifbares mehr vorhanden ist, haben wir doch noch ein Andenken an sie, nämlich den leeren jetzt mit Brettern verschlossenen Luftraum hinter der Kanzel, der mit der Zeit den Uebergang von zwei Langhäusern zu zwei Türmen bildete. So kann selbst ein bloßer Luftraum ein Denkmal werden aus verflossenen Jahrhunderten. Diesem mit Brettern verschalten Thore nach muß der frühere Turm viel breiter gewesen sein als der jetzige. Ueberdies wissen wir, daß in demselben der Altar stand, daß die Christenlehrpflichtigen rings um denselben ihre Sitze hatten, und daß daselbst innerhalb der Christenlehren und Vormittagsgottesdienste die Taufen und Trauungen vorgenommen wurden.

In dieser Kirche hatten die Großgrundbesitzer der Gemarkungen Freistett, Meimerzhouen und Renchenloch ihre besonderen Plätze. Unter ihnen stand obenan der Wol-Edle vnd Gestrenge Junkherr Sebastian von Rippur zu Renchenloch, erstmals verehelicht mit Maria von Stein und Reichenstein, gestorben den 12. Aug 1622 zur Zeit der Pest; zweitmals mit Euphrosina, der jungen Witwe des Junkers Emmerich Hornberger, Forstmeisters zu Lichtenau, welche mit ihrer Tochter Franziska bald dem Gartenmann Fastnacht, bald dem Meyer Georg Weiß, bald dem Antvogler Matthis Jung in dieser Kirche Pathendienste leisteten. Der Antvogler wohnte in dem Entensängerhause zu Renchenloch. Ferner begegnen wir einem Fleckensteinischen Hofe. Daselbst wird am 27. August 1626 ein Söhnlein getauft „dem Woledlen, Gestrengen vnd Vesten Junkhern Philips Wilhelm, Schenk Von Schmidtburg, Vnd der Maria Elisabeth, Schenkin von Schmidtburg, Geborene Von Fleckenstein, seiner Frawen, und mit Namen Hanß Heinrich genannt. Der eine Pfetter ist Junkher Hans Heinrich Hüffel. Der andere: Junkher Ludwig