Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/083
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Auf der zweiten Seite haben die Geistlichen ihre Namen aufgeschrieben bis herein in unser Jahrhundert. Aus den Einträgen selber und den beiläufigen Bemerkungen, die da und dort dazu gemacht werden, haben wir das meiste dessen entnommen, was wir nun mitteilen wollen. Das Buch selber wurde in den Kriegsnöten öfters auf die Rheininseln, in das Elsaß hinüber oder nach Straßburg geflüchtet. Es ist darum nicht zu verwundern, daß manche Schriftzüge beinahe verwischt sind und bei der ohnedies sehr kleinen und altertümlichen Schrift jetzt bald ganz unleserlich geworden sein würden.
Aus diesem Kirchenbuche ist nun auch das ersichtlich, daß bereits schon vor dem dreißigjährigen Kriege, in den Jahren 1582–1621, an der Stelle, wo einst die Sankt-Georgskapelle gestanden (und wo die heutige Pfarrkirche steht), ein neues Gotteshaus erbaut worden war. In welchem bestimmten Jahre dies geschehen, läßt sich wohl nicht mehr ermitteln. Die Sankt-Georgskapelle, welche keinen größeren Flächenraum umfaßte, als das kleine Heidenkirchlein in Niederfreistett, und wie dieses ursprünglich nur eine Kirchhofkapelle gewesen war, konnte zu Abhaltung geordneter Gottesdienste überhaupt nicht hinreichen. Zudem war in den Friedenszeiten vor dem dreißigjährigen Krieg die Einwohnerzahl der drei Gemeinden Freistett, Memprechtshofen und Renchenloch sehr gewachsen. Denn es fanden, ehe der Krieg mit seinen Verheerungen in unsere Gegend vorgerückt war, dahier statt: 43 Taufen (darunter 4 von Renchenloch), 16 Hochzeiten (darunter 2 von Memprechtshofen und 2 von Renchenloch) und 15 Beerdigungen (darunter 1 von Memprechtshofen und 2 von Renchenloch). Diese Zahlen würden etwa eine Bevölkerung von 1000 Köpfen entsprechen, wovon auf Freistett allein etwa 800 entfallen würden. Somit wäre die Zahl der Bürger seit 1579 beinahe auf das Doppelte angewachsen. Von dieser vor dem dreißigjährigen Kriege erbauten