Wewerischken

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Hierarchie

Regional > Litauen > Wewerischken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Wewerischken



Wewerischken
Wewerischken in der Memellandkarte

Einleitung

Wewerischken, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Kikas, die prußische Haube

Nach Peteraitis ist Wewerischen litauisch abzuleiten und bezieht sich auf einen Beruf (Weber). Wahrschscheinlicher ist jedoch ein Bezug zu Pflanzen.

  • prußisch-litauisch "veveruške" = Pfifferling, Eierschwamm (bot. cantharellus)

Die Namen Kykuth und Barsden sind Spitznamen für auffälliges Aussehen: Haarschopf und bärtig.

  • prußisch "kikas, kixst" = Kapuze, Haube (die traditionelle Frauenhaube)
  • "kikilis" = Hänfling (der hat einen abstehenden Schopf am Hinterkopf)
  • prußisch "barzda" = Bart
  • "barzdius" = Bartträger

preußisch-litauisch "barzdutas" = bärtig

Allgemeine Informationen

Angrenzende Orte

An das cöllm. Guth Weberischken angrenzende Orte
Im Osten: Radeillen
Im Süden: Darguß Mißeigk
Im Westen: Andreß Kikutt Barßden
Im Norden: Ekitten

[6]


Politische Einteilung

1940 ist Wewerischken ein Dorf in der Gemeinde Truschellen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Wewerischken gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Wewerischken gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Friedhof

Der Friedhof von Wewerischken liegt nach wie vor am Rand des alten und neuen Siedlungsgebietes am Ende einer holprigen Seitenstraße vor dem letzten Hof. Davor ist ein Lagerplatz für Baumaterial und verdirbt den Gesamteindruck. Der Friedhof selber ist sehr groß, auch wenn nur noch wenig zu finden ist. Am linken Ende muss wohl ein noch älterer Friedhof gewesen sein. Er hat Wasserabläufe und Reste einer Ummauerung sind zu finden.

Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai 2013


Standesamt

Wewerischken gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Truschellen.


Bewohner


Geschichte

  • 1719: Höpner oder Weberischken, ein cöllmisches Guth im Ekittschen Schultzen Ambt, Crottingschen Creyße gelegen, hat 4 Huben, gehört dem Christian Reitenbach. Quelle:[7]

Buschwächter Christoph Masla zahlt für einen wüsten Acker, Weweriski genannt, jährlich 9 Fl. an das Gut Adlig Deutsch Crottingen 1723.[8]

Am 23. Febr. 1753 erhielt G.A. Kraus für seine beiden Güter Deutsch Crottingen (erneut) und Corallischken adlig-kölmische Rechte, die 11. April 1754 auch ausgedehnt wurden auf die von ihm besessenen Berahmungen zu Szabren, zu Loellen, zu Niklaußen und zu Kykutt Barsden Andres (Wewerischken). Die Bezeichnungen Adlig Loellen und Adlig Wewerischken sind also berechtigt.[9]

Laut Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922

  • Jakob Broszeit, 60 ha


Gefallene im II. Weltkrieg

Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.

Kriegsgräber- und Gedenkstätte in Memel 2012

Am 10.10.1944 fielen im II. Weltkrieg:

  • Heintze, Wolfgang *03.08.1918 in Hemelinen, Unteroffizier
  • Kutsche, Erich *29.09.1920 in Breslau, Unteroffizier
  • Näve, Peter *23.01.1920 in Königsbach, Obergefreiter
  • Seifert, Wilhelm *07.03.1921 in Reichenbach, Obergefreiter


Weitere Informationen:

  • Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
  • Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.


Verschiedenes

Karten

Wewerischken auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe oben Mitte an der Dange (Fluss) auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Wewerischken im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Wewerischken im Messtischblatt 0293 Plicken (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  2. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Privilegia, Buch Nr. 9, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  3. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  4. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  5. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  6. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  7. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  8. Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918
  9. Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918