Haus Bockum (Meschede)

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Meschede > Amt Meschede > Meschede > Gemeinde Calle > Haus Bockum (Meschede)

Lage 19. Jhdt.

Früherwähnung

Grundherrschaft

  • 1237 schenkt Graf Gottfried vom Arnsberg der Kirche in Freienohl ein Stück Land in „Bokum".

Lehen

Gut Bockum bei Meschede war ein Lehen der Propstei des Stiftes Meschede

Einleitung

Das. Rittergut Bockum bei Meschede war ein Lehen der Propstei des Stifts Meschede, es gehörte ursprünglich einer Familie von Bockum. 1404 war das Gut im Besitz Heinekes von Mülsborn,

Familie von Wesseler

Bereits vor 1439 kam das Rittergut Bockum an eine Familie von Wesseler und zwar durch Tausch gegen das in der Soester Börde, Kreises Soest, belegene Rittergut Weslarn. Der Vorbesitzer des letzteren Gutes nahm den Namen von Bockum-Dolffs an. Diese Familie läßt sich schon seit Beginn des 14. Jhdts. im Raum Calle feststellen und gehörte 1375 zur Burgmannschaft zu Werl.

  • Dietrich von Wesseler (1437-1442) oo Jutta von Dorfeld (1442, V: Hermann), Kinder:
    • Johann von Wesseler zu Bockum

Sohn Johann

  • Johann von Wesseler zu Bockum (1460 - 1505) oo Kune von Padberg (1505, E: Johann III. oo Aleke von Selbach), Kinder:
    • Rüdiger von Wesseler zu Bockum (1506-1558)

Familievon Papen

Nach dem Tod Dietrichs von Wesseler im Jahr 1582 wurde, da es an männlichen Descendenten fehlte, die älteste Tochter Gutsnachfolgerin und vermählte sich mit einem Herrn von Kleinsorgen, als aber aus dieser Ehe keine Nachkommen entstanden, ging der Besitz des Gutes an die zweite Tochter Maria von Wesseler über. Diese heiratete 1594 Johann Papen, den illegitimen Sohn des Bertram Papen, Propst von St. Walburgis zu Soest und Kanoniker von St. Patrokli. Johann Papen wurde 1595 mit dem Gut belehnt.

  • Johann Papen oo1594 Maria von Wesseler (V: Dietrich), Kinder:
    • Ernst von Wesseler-Papen (1615)

Sohn Ernst

  • Ernst von Wesseler-Papen oo N.N., Kinder:
    • Adolph Dietrich von Wesseler-Papen zu Bockum (+1679)

Ernst von Wesseler-Papen erwarb 1642 auch das Gut Essentho und die Lehensgüter der Abtei Corvey, die durch das Aussterben der Familie von Thülen heimgefallen waren.

Sohn Adolph Dietrich

  • Adolph Dietrich von Wesseler-Papen zu Bockum (+1679) oo Anna Margaretha von Hövel zu Dudenroth und Sölde (+1674), Kinder:
  • Franz Anton von Wesseler-Papen (1692+)
  • Sybilla Ursula von Wesseler (1692-1746), 1738 Äbtissin des St. Ägidii – Klosters zu Münster

Erbwechsel

  • Franz Anton von Wesseler-Papen (1692+, Enkel des Ernst) oo N.N., Kinder:
    • Erbtochter Christina Margaretha von Wesseler-Papen

Familie von Schade zur Salvey

  • Johann Dietrich von Schade zur Salvey (1639-1701) 2.oo Erbtochter zu Bockum Christina Margaretha von Wesseler-Papen (+1735), kinderlos.
    • Stiefsohn erser Ehe Friedrich Wilhelm von Schade

Stiefsohn Friedrich Wilhelm von Schade

  • Friedrich Wilhelm von Schade oo1747 Erbtochter zu Gut Engar Elisabeth Sophie von Grevenstein, Kinder:

Familie von Devivere

Freiherr Joseph von Schade verstarb am 18.10.1841 ohne Erben. Er hatte das Rittergut Bockum nach vorheriger Allodifizirung desselben seiner Nichte der Freiin Theresia von Schade, Tochter seines Bruders Franz Carl Freiherrn von Schade-Enger testamentarisch vermacht. Diese Theresia von Schade verehelichte sich am 25. November 1841 mit dem Freiherrn Johann von Devivere, später Landrath des Kreises Meschede und Major bei der Landwehr, dem sie das Rittergut Bockum mit in die Ehe brachte. Es umfasste vor 1858 ein Areal von etwa 1.200 preussischen Morgen

Verkäufe

  • Das Rittergut Bockum fiel durch Heirat 1841 an die von Devivere, die das Gut 1877 an Wilhelm von Wedel verkauften.
  • Haus Engar wurde 1845 an den Herzog von Croy verkauft.

Zeitzeichen 1895

Archiv

Archiv des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn (Depositum in der Erzbischöflich Akademischen Bibliothek in Paderborn), darin das Archiv von Devivere zu Bockum

Das Archiv des Gutes Engar ist wohl noch im 18. Jahrhundert nach Bockum geschafft worden, wo auch Unterlagen des Gutes Essentho, das sich im 17. Jahrhundert im Besitz der von Wesseler-Papen befand, aufbewahrt wurden. 1876 kaufte der Mescheder Kaplan Franz Wilhelm Brügge den Hauptteil des Archivs, insbesondere die Urkunden, veräußerte aber Teile an den schlesischen Bergwerksbesitzer Hubert von Tiele-Winckler. Brügge übergab 1901 seine Urkundensammlung dem Paderborner Altertumsverein, der 1903 und 1904 weitere Teile des Bockumer Gutsarchivs erwerben konnte. Akten der Familie von Wesseler befinden sich auch im Sammelbestand Westfälische Familien im Staatsarchiv Münster. 2 Akten des Archivs Engar, darunter ein Urbar, sind im Staatsarchiv Detmold, Best. L 114 von Donop.

  • Bestand: 153 Urkunden (1286-1783); 309 Manuskripte und Akten (1464-1841)
    • Inhalt: Güter Bockum, Engar und Essentho; Familien von Wesseler(-Papen), (von) Grevenstein, von Schade, Reuber, Kapp, von Wiedenbrück, von Schütz.