Haus Steinfurt (Drensteinfurt)

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Disambiguation notice Steinfurt ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Steinfurt.


Hierarchie

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Einleitung

Älteste Inhaber des Osnabrücker Lehens Steinfurt waren die niederadeligen Herren von Steinfurt (1177 Lubertus von Drensteinfurt)

Familie von Rinkerode

Den Herren von Drensteinfurt folgten um 1200 die Herren von Rinkerode, die bereits im Besitz des Gutes Heessen waren.

Familie von Volmarstein

Über die Erbtochter Gostie von Rinkerode gingen des Gutes Heessen und Haus Steinfurt um 1300 an die Edelherren von Volmarstein, die nach der Zerstörung ihrer Burg Volmarstein 1324 ihren Wohnsitz auf Steinfurt nahmen.

Familie von der Recke

Nach dem Tod des letzten männlichen Angehörigen der Familie von Volmarstein fielen Gut Heessen und Haus Steinfurt sowie die Volmarsteiner Güter, insbesondere die Lehnkammer, über seine Schwester an die Familie von der Recke zu Heeren.

1468 entstanden auf Steinfurt und Heessen besondere Linien, m die bis 1614 die Volmarsteinschen Lehen gemeinsam besaßen.

Allodifizierung des Gutes Steinfurt

1580 gelang die Allodifizierung des Gutes Steinfurt, das nach dem Aussterben der Familie von der Recke zu Steinfurt 1762 durch Erbschaft an die von Landsberg-Velen gelangte, die 1810 unangefochtene Eigentümer wurden.

Besitzerweiterung

Zum Haus Steinfurt wurden seit dem 17. Jahrhundert folgende Güter hinzugekauft:

  • 1653 das landtagsfähige Gut Welpendorf im Kirchspiel Drensteinfurt von Anna Catharina von Steckenberg, geb. von Plettenberg,
  • 1680 das vorher im Besitz der Familie Ackenschock befindliche Gut Amelsbüren bei Münster,
  • 1698 von den von Ripperda das landtagsfähige Haus Venhaus bei Rheine,
  • 1711 von Johann Gottfried von Diepenbrock das Gut Riepensell bzw. Buschhues im Kirchspiel Drensteinfurt,
  • 1717 von Moritz Gerhard von Fresendorf die Güter Niedernhoff und Obernhoff bei Herdecke,
  • 1725 von den Erben Plönies das Gut Ossenbeck im Kirchspiel Drensteinfurt.

Zeitweiliger Besitz

Das 1746 von den von Landsberg gekaufte Rittergut Osterhaus zu Echthausen, das zeitweise mit Steinfurt vereinigt war, ist 1835 wieder verkauft worden, wobei dem neuen Eigentümer das zugehörige Archiv übergeben wurde.


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Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Lüdinghausen

Haus Ahlrodt | Haus Botzlar | Haus Brüggen | Haus Byinck | Haus Dahl | Haus Davensberg | Haus Dentrup | Haus Steinfurt (Drensteinfurt) | Haus Ermelinghof | Haus Füchteln | Haus Geinegge | Haus Ichterloh | Haus Ittlingen | Haus Kakesbeck | Haus Lake | Haus Meinhövel | Haus Nordkirchen | Haus Ossenbeck | Haus Romberg | Haus Rorup | Haus Sandfort | Haus Große Schonebeck | Haus Kleine-Schonebeck | Haus Senden (Benekamp) | Haus Stockum | Haus Vehof | Haus Venne | Haus Vischering | Haus Werne | Haus Westerwinkel | Haus Wolfsberg | Um 1855: Haus Cappenberg |

historisch: Haus Rauschenburg

Archiv Steinfurt zu Drensteinfurt

Bestände Altes Archiv

Die Verzeichnung dieses Bestandes erfolgte in Zusammenhang mit einem Erbprozeß Ende des 18. Jahrhunderts durch Nikolaus Kindlinger. Die von ihm gebildeten Loculamente, die Urkunden und Akten gemischt enthalten, entsprechen den Schubläden der Archivschränke.

  • Umfang: ca. 30 lfm. (88 Loculamente) Urkunden (ab 1273) und Akten (15.-18. Jhdt.)
    • Darin Familiensachen; Kauf und Tausch von Erben und Grundstücken; Verträge und Vergleiche, auch Bau des Schlosses; Schadlosbriefe; Rentverschreibungen; Bauernschulden; Gerichtsbarkeit zu Drensteinfurt; Jagd, Fischerei, Hude, Wege; Vogtei über die Leute des Stifts Vreden; Lehen von den Bischöfen von Münster und Osnabrück sowie den Grafen von Steinfurt und Rietberg; Kirchen-, Schul- und Armensachen zu Drensteinfurt, Patronate; Exekutorium des Domscholasters Hermann von der Recke (16471702); Inventare; Gewinn- und Freibriefe; Wigbold Drensteinfurt; Landtag und Landessachen; Prozesse; Heberegister, Rechnungen; Haus Welpendorf; Haus Amelsbüren; Gut Riepensell; Gut Ossenbeck; Güter Niedernhoff und Obernhoff; Schuldforderung auf die Wendt-Horstschen Güter (1737 ff.); Erbschaft Anna Regina von Wrede, geb. von der Recke 1732); Rechnungen der Kirchspiele Drensteinfurt und Walstedde.
      • Findbücher P 46-46/11

Bestände Neues Archiv

Es handelt sich um einen Bestand, der 1872 aus den seinerzeit von Kindlinger nicht verzeichneten Urkunden und Akten sowie aus Akten des 18. und 19. Jahrhunderts mit teilweise erheblich älteren Vorakten gebildet wurde.

  • Umfang: 99 Urkunden (1408-1810); 200 Akten (14.-19. Jhdt.)
    • Darin: Familiensachen von der Recke, von Landsberg-Velen; Volmarsteiner Lehensachen; gutsherrliche Angelegenheiten der Häuser Steinfurt, Amelsbüren, Eickelborn, Echt-hausen, Niedernhoff, Ossenbeck, Riepensell, Venhaus und Welpendorf; Finanzen; Mühlen, Brennerei, Brauerei; Kirchen- und Armensachen; Kirchspielsrechnungen Drensteinfurt, Herbern, Walstedde; Amt Werne (17.-18. Jhdt.); Landessachen Fürstbistum Münster; Rechnungen.
      • Findbuch P 46/12

Bestand Haus Venhaus

Venhaus nördlich von Rheine befand sich ursprünglich im Besitz der Familie von Langen, die dieses Gut zu einem Rittersitz ausbauten. Im 16. Jahrhundert gelangte Venhaus durch Erbschaft zunächst an die von Valcke, dann um 1580 an die von Ripperda. 1698 wurde das Gut von den von der Recke gekauft und blieb bis zum Verkauf 1876 beim Hause Steinfurt.

  • Umfang: 139 Urkunden (1412-1701); 355 Akten (16.-19. Jhdt.)
    • Darin: Familiensachen; Finanzen; Prozesse; Eigenbehörige; Markensachen, Jagd, Fischerei; Mühlensachen; Kirche zu Plantlünne; Rechnungen der Kirchspiele Emsbüren und Salzbergen.
      • Findbuch P 46/14

Bestand: Haus Amelsbüren

Zunächst im Besitz der Ministerialen von Amelsbüren gelangte das ursprüngliche Schultengut im 14. Jhdt. an die münsterische Erbmännerfamilie Tilbeck, dann an die Kerckerinck. Seit 1606 durch Heirat im Besitz der von Akenschock erfolgte 1680 der Verkauf an den Paderborner Domküster Matthias von der Recke. Durch Heirat fiel der Besitz an von Landsberg, die ihn 1918 an die Hoesch AG veräußerten.

  • Umfang: 346 Akten (1663-1918)
    • Darin: Gutsverwaltung, Erwerb, Pachtsachen; Rechnungen; Jagd in der Davert; Nachlaß Hugo von Landsberg-Velen (j 1901); Kirche zu Amelsbüren.
      • Findbuch P 46/15

Unverzeichnet

Stand 2004: An unverzeichneten Archivalien befinden sich auf dem Haus ca. 7 lfm. Akten aus dem 18. Jahrhundert und rund 12 lfm. Renteiakten des 19. Jahrhunderts.

Archiveigentümer

  • 2004: Ignatz-Wessel Freiherr von Landsberg-Velen

Literatur

  • Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Lüdinghausen, bearb. v. E. Müller u. R. Lüdicke, Münster 1917 (INA II, 3), S. 15-38.
  • Geschichte der Herren von der Recke, Breslau 1878, S. 157-175.
  • Schwieters, J.: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen, Münster 1886, S. 183 ff. (Haus Steinfurt).
  • Bruch, R. vom: Die Rittersitze des Emslandes, Münster 1962, S. 137-139 (Venhaus).