Herforder Chronik (1910)/464

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Herforder Chronik (1910)
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Balance.

Die passiva betragen Capital 33867
Zinsen 3818 37685 Tlr.
Obige Fonds 21530 Tlr. 5 Gr. 7 Pf.
bleibe zum passivo 16154 Tlr. 18 Gr. 5 Pf.

Die Mindener Kammer berichtet nun am 24. Juli 1764 alleruntertänigst auf Grund des von dem Herfordischen Magistrat eingereichten Credit-Plans an den König:

Allerdurchlauchtigster u. s. w.

„Der Herforder Magistrat hat bei Uns den in der kopeilichen (abschriftlichen) Anlage beigefügten Credit-Plan eingereicht. Es ist dieser ganz solide und natürlich eingerichtet und die Fonds, woraus nach dessen Meinung die gemeine Stadt-Kriegs-Schulden zu tilgen hinreichend sein möchte, sind ordentlich nachgewiesen.“

In diesem Bericht beleuchtet die Kammer die Durchführbarkeit der einzelnen Fonds, wovon wir hier nur einen Auszug geben.

1. Sie stimmt zunächst dem Verkauf der Wälle zu und wirft bei der Gelegenheit einen Rückblick auf deren Geschichte. Des Interesses unserer freundlichen Leser gewiß, haben wir die gegebenen geschichtlichen Anhaltspunkte zu einer Geschichte der Stadtwälle bis in die neueste Zeit durchgeführt, ihr jedoch weiter unten ein eigenes Kapital gewidmet.

2. Die Kammer findet es „nützlich und sehr löblich“, daß der Magistrat sein Augenmerk auf den Verkauf entbehrlicher Plätze der Gemeinheit gerichtet hat.

3. Weniger empfehlenswert erscheinen ihr die vorgeschlagenen Fonds des Kopfschatzes, der Ackersteuer, der Kontribution von Häusern und von dem Vermögen.

Die Kammer fügt hier noch einen eigenen Vorschlag hinzu:

Das liquidum passivorum (Schuldenlast) bei der Stadt Herford ist zwar bei der von Ew. Majestät verordneten und durch dero Etats-Minister v. Hagen vollführten Commision zu

37685 Tlr.

angenommen, hierunter sind aber noch viele Posten, welche sowohl in Absicht des Haupt-Stuhls (Kapitals) als auch in Absicht der ausgeworfenen Interessen (Zinsen) eine nähere Justificirung (Feststellung der Richtigkeit) erfahren werden.

- Die Rectification (Berichtigung) der passivorum und deren Verminderung ist also auch ein „Fond“, oder er kann wenigstens als ein Mittel angesehen werden, die Stadt Herford von der Last der Krieges-Schulden zu befreien.

Der Kopfschatz pro Kopf 24 mg. oder 16 Gg. sei zwar nicht zu hoch, doch seien diese Heuerlinge meist arm. Wenn dann noch derselbe Betrag für die Frau hinzukommt und für ein Kind über 12 Jahr mit 8 Gg., so übersteigt