Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/098

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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      Nach der Heiligthumsfahrt wurden die Heiligthümer unter den gedachten Feierlichkeiten wieder in den Heiligthumskasten gelegt, und nach Verschließung desselben der Schlüssel in zwei Stücke zerbrochen.

      Der Probst mußte alle Kosten der Heiligthumsfahrt bestreiten, dagegen erhielt er das Opfer, welches ehemals sehr beträchtlich war.

Die Johannisherrn.

      Im Jahr 1262 constituirte sich an der Münsterkirche eine Versammlung von vier und zwanzig[1] Priestern, unter dem Titel des h. Johann Evangelist. Der Zweck ihrer Verbrüderung war, die Werke der Liebe und Barmherzigkeit auszuüben, besonders gegen die Verstorbenen, für deren Seelenheil sie Vigilien und Gebete verrichteten und Messen lasen. Sie standen unter einem von ihnen aus ihrer Mitte erwählten Vorsteher, den sie Probst, nachher aber Präses nannten. Starb einer von ihnen, so wählten sie einen andern Priester zu einem Mitbruder.

      Schon im Jahr 1264 ward diese Verbrüderung mit der Münsterkirche verbunden. Der Dechant der Kirche Garsilius nahm sie in seinen Schutz, und ertheilte den 25. Januar, dem Pleban — Erzpriester — und den Viceplebanen, die Macht,

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  1. Noppius l. c. pag. 83 läßt sie unrichtig aus 12 Geistlichen, und 12 Weltlichen bestehen; eben so unrichtig giebt er die Tauf-Kapelle als ihren ersten Versammlungsort an.