Kreis Bielefeld
Kreis Bielefeld: Übersicht über Veränderungen der Kreisverwaltung, Fürsten und Herren, Ritterschaft, Städte, Landgemeinden, Kirchspiele und Orte, Einteilungen der Verwaltungsbezirke (Kantone, Schultheissbezirke Bürgermeistereien, ab 1841 in Ämter). Die Amtsverbandsgemeinden oder Samtgemeineden besaßen z.B. die lokalen Zuständigkeiten in Angelegenheiten von Standesamt, Katasteramt, Amtsgerichten (Testamenten, Nachlaß-, Erbschafts- u. anderen Gerichtssachen), Polizei, Bauamt ...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Bielefeld
Lage
Der Kreis Bielefeld mit der von ihm eingeschlossenen, ehedem zu ihm gehörigen Stadt Bielefeld lag zu beiden Seiten des Teutoburger Waldes. Er grenzte im Osten an den ehemaligen Freistaat Lippe (Kreis Lemgo), im Norden an den Kreis Herford, im Westen an die Kreise Halle und Warendorf und im Süden an die Kreise Wiedenbrück und Paderborn. Der Kreis, einschließlich der Stadt Bielefeld, umfaßte 1950 eine Fläche von 26.590 ha.
Frühe politische Einteilung
Nach dem "Westfalenlexikon 1832 - 1835" umfaßte der Kreis Bielefeld einen Teil der vormaligen Grafschaft Ravensberg mit insgesamt 4,58 Quadratmeilen.
Bevölkerung
- 1832 – 1835 insgesamt 38.732 Einwohner, davon 36.798 Evangelische, 1.717 Katholische, 217 Juden
Gebäude
- 1832 – 1835, Kirchen 13, zu Staatszwecken etc. 50, an Wohnhäusern 4.842, Fabriken 168 und 1.768 Ställe etc.
Viehbestand
- 1832 – 1835, Pferde 1.500, Fohlen 153, Stiere 67, Ochsen 49, Kühe 6.738, Jungvieh 1.747, halbveredelte Schafe 393, Landschafe 3.886, Böcke und Ziegen 2.328, Schweine 1.347.
Kreisverwaltung
Landrat
- 1832 – 1835 Franz von Borries zu Eckendorf
Kreisdeputierte
- 1832 – 1835 vacat,
Kreissecretair
- 1832 – 1835 Consbruch
Landtag
Der Landtag des Kreises Bielefeld setzte sich aus Vertretern der Städte und Gemeinden, den landtagsfähigen Rittergütern im Kreis, der Fürsten und Vertretern des Kreises zusammen, zumindest bis 1870.
Fürsten und Herren
- 1832 – 1835 vacat.
Ritterschaft
Die qualifizierten Besitzer der Güter:
- 1832 – 1835 Haus Lübbrassen, in Bielefeld-Heepe, Besitzer: Familie von Ditfurth
- 1832 – 1835 Haus Milse, in Bielefeld-Heepen, Besitzer von Fürstenberg,
- 1859 Haus Schwabedissen-Eckendorf, in Bielefeld-Bönninghazsen, Besitzer "von Borries"
- 1864 Haus Sudbrack, in Bielefeld-Schildesche, Besitzer "von Borries",
Städte
- 1832 – 1835 Bielefeld, Kaufmann W.G. Pauck
Kreisdeputierter
- 1832 – 1835 Kreisdeputierter, vacat.
Landgemeinden
- 1832 – 1835 Heepen: Colon Ernst zu Ubbedissen
- 1832 – 1835 Schildesche: Meyer zu Müdehorat
- 1832 – 1835 Brackwede: Colon Barlag
- 1832 – 1835 Jöllenbeck: Colon Bockschatz zu Niederjöllenbeck
Kreis und kreisfreie Stadt
Die Stadt Bielefeld ist im Jahre 1878 aus dem Kreisverbande ausgeschieden und wurde damit kreisfreie Stadt mit einem Oberbürgermeister an der Spitze.
Bielefeld blieb Sitz der Verwaltung des Landkreises. Der Kreis ist mit Errichtung des Regierungsbezirks Minden in der neuen preußischen Provinz Westfalen im Jahre 1816 geschaffen worden, als das Gebiet der ehemaligen Grafschaft Ravensberg in die vier Kreise Bünde, Herford, Bielefeld und Halle aufgeteilt wurde. (Der Kreis Bünde ist 1832 mit dem Kreis Herford zusammengelegt.)
Landkreis Bielefeld
- 1895: Bielefeld, Landkreis in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, zu beiden Seiten vom Teutoburger Wald
- 261,47 qkm, 48.130 Einwohner
- Gewerbe: starker Anbau (Flachs, Hanf); Industrie (Leinwand) Handel damit; Tierzucht (Rinder, Schweine).
- Quelle: Hic Leones
Zeitzeichen 1950
Um 1950 umfaßte der Kreis Bielefeld 21.906 ha und zerfiel in die fünf Ämter
- Brackwede
- Gadderbaum
- Dornberg
- Jöllenbeck und
- Heepen, an deren Spitze je ein Amtsbürgermeister stand. Die Ämter wurden in Gemeinden unterteilt; an ihrer Spitze stand jeweils ein Bürgermeister.
Bürgermeisterei Bielefeld
- 1816/1832 bestehend aus Stadt Bielefeld und Feldmark Bielefeld
Amt Brackwede
Das Amt Brackwede, 10.840 ha groß, bildete den südlichen Teil des Kreises und zerfiel in die Gemeinden
- Dorf Brackwede, Quelle, Senne I, Senne II, Ummeln, Isselhorst, Holtkamp, Hohlen, Niehorst und Ebbesloh.
Amt Gadderbaum
Das Amt Gadderbaum, 394 ha groß, gehörte ursprünglich zum Amt Brackwede. 1883 wurde es von Brackwede abgetrennt und zum selbständigen Amt erhoben. Es lag in dem geschützten Längstal und an den waldigen Hängen der beiden Bergzüge zwischen Bielefeld und Brackwede und umfaßt die Gemeinde
- Gadderbaum mit den Anstalten Bethel und die Bauerschaft Sandhagen.
Amt Dornberg
Als Schildesche im Jahre 1930 zu der Stadt Bielefeld eingemeindet wurde, erhielt Dornberg eine eigene Amtsverwaltung.
1950 war das Amt Dornberg 2.476 ha groß, lehnt sich im Westen der Stadt Bielefeld an den von schönem Hochwald bestandenen Nordhang des Teutoburger Waldes und erstreckt sich über den ganzen westlichen Teil des Kreises. Zu ihm gehörten die Gemeinden
- Babenhausen, Großdornberg, Hoberge, Uerentrup, Kirchdornberg und Niederdornberg.
Amt Schildesche
1816 /1832 Bürgermeisterei Schildesche, mit Weichbild Schildesche, Stift Schildesche, Königliche Arrode, Bauerschaft Schildesche, Gellershagen, Theesen, Vilsendorf, Braake, Gut Milse, Dorf Kirchdornberg, Großendornberg, Hoberge und Uhrendorf, Niederdornberg, Babenhausen und Deppendorf .
Amt Jöllenbeck
Das Amt Jöllenbeck, 2.987 ha groß, im Norden des Kreises, hatte ursprünglich mit dem Amt Schildesche eine gemeinsame Amtsverwaltung unter der Bezeichnung „Amt Schildesche und Jöllenbeck". Als aber Schildesche im Jahre 1930 zu der Stadt Bielefeld eingemeindet wurde, erhielt Jöllenbeck eigene Amtsverwaltung. Ihr unterstehen die Gemeinden
- Ober- und Niederjöllenbeck, Vilsendorf und Theesen.
Amt Heepen
Das Amt Heepen, 5.209 ha groß, mit den Gemeinden
- Brake, Altenhagen, Milse, Dorf Heepen, Oldentrup, Brönninghausen, Hillegossen, Ubbedissen und Lämershagen - Gräfinghagen
umschließt das Gebiet zwischen den Straßen Bielefeld-Herford und Bielefeld-Detmold. Im Norden greift es mit der Gemeinde Brake nach Westen über die Herforder Straße hinaus, im Süden mit der Gemeinde Lämershagen-Gräfinghagen über die Detmolder Straße, z. T. auch bis über den Kamm des Berges hinaus. Die früher zum Amt Heepen gehörenden Gemeinden
- Sieker und Stieghorst sind 1930 nach Bielefeld eingemeindet worden.
Ehemaliges Amt im Landkreis Bielefeld (Regierungsbezirk Minden) | |
Bürgermeisterei Bielefeld | Amt Brackwede | Amt Dornberg | Amt Gadderbaum | Amt Heepen | Amt Jöllenbeck | Amt Schildesche | |
Bibliografie
- Ludendorff: Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bielefeld-Stadt, Bielefeld-Land (1906)
Archiv
In anderen Archiven
- 965 Archivbände Kreis Bielefeld 1816-1946 im Staatsarchiv Detmold.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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