Mascherode Nr. 29

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Kothof
Mascherode 29.jpg
Dorfwinkel 5
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 29
Status: Kothof
Krug (1721 - 1807/08)
erste Erwähnung: 1539 ?
Lage: Karte

erste Erwähnung 1539

Dieser Kothof wird vielleicht erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Mascherode 21 Männer[1] leben.

Hans Herds 1564

Der erste namentlich bekannte Hofwirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:

Hanns Herdds Hadt 12 Morgenn Landes, zinnst dem closter Rittershausen, zinnst in den vorigen Zinß[2]
Idem zinst dem closter vom hause und hove,
1 R. 5 Mattier.

Henni Kausten 1655

Margaretha Heers heiratete am 2. Oktober 1655 Henni Kausten aus Klein Stöckheim. Er starb schon am 18. Mai 1665.

Heinrich Decker 1698

Am 18. Oktober 1698 verheiratete sich Heinrich Decker mit Anna Rekau aus Rautheim und übernahm diesen Hof.

Joachim Decker 1752

Besitzer: Kotsasse Deckers Erben modo Heinr. Joachim Decker
Länderei: 17 Morgen Ackerland, dazu 7 ½ Morgen vom Gehrkeschen Ackerhofe
Wiesen: ein Bleek in der Kohli und Anteil an der Gemeindewiese
Gärten: am Hause einen Baum- und Küchengarten
Holzung: halb so viel wie ein Ackermann
Vieh: 2 Pferde, 1 Fohlen, 2 Kühe, 2 Schweine
Grundherr: Kloster Riddagshausen
Herrendienst: dient dem Kloster wöchentlich 2 Tage mit der Hand
Zehnt: ans Kloster Riddagshausen und ans Kloster "Zur Ehre Gottes" nach Salzdahlum
Gebäude: Das Wohnhaus von 10 Spannen ist auf 5 Spannen übersetzt, mit Stroh gedeckt und einem Schornstein versehen. Die Scheune ist mit darin. Das Haus ist noch in gutem Stande. Noch ein Stall von 4 Spannen ist ziemlich gut und mit Stroh gedeckt. Ein Backhaus hinten im Hof am Garten wird noch gebraucht.

David Achilles 1758

Joachim Decker ist bald darauf gestorben und seine Witwe heiratete am 28. Juni 1758 David Achilles aus Apelnstedt. Dieser hatte wie sein Vorbesitzer das Krugrecht und wird in der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 aufgeführt:

Heinrich Decker nunc David Achilles
Häusling: Conrad Decker, ein Schneider
Garten 1 Morgen 11 Ruthen
Acker 11 Morgen 55 Ruthen
Wiesen 1 Morgen 75 ½ Ruthen
Summe 14 Morgen 21 ½ Ruthen

Heinrich Bätge 1807

Da die Ehe kinderlos blieb, übergab David Achilles den Hof seinem Neffen Heinrich Bätge, einem Sohn vom benachbarten Ackerhof Nr. 30. Dieser heiratete am 16. April 1807 eine geborene Sack aus Melverode und führte den Hof weiter, jedoch ohne das Krugrecht.

David Bäthge 1844

Der nächste Eigentümer war sein Sohn, David Bäthge, der sich am 22. November 1844 mit einer geborenen Bötel aus Oberdahlum vermählte.

August Bäthge um 1880

Ihm folgte sein Sohn August Bäthge, der noch im Landwirtschaftlichen Adreßbuch von 1920 als Eigentümer mit 12 ha Land verzeichnet ist.

Maße und Abkürzungen

1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
1 ß nie/oldt = 1 neuer/alter Schilling

Literatur

  • Georg Hermann Müller: Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539)
  • Fritz Habekost: Dorfbuch von Mascherode, 1958

Quellen

  • Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (NStWF 24 Alt 6)
  • Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (NStWF 1 Kb 862 - 865)
  • Dorfbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1752
  • Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769
  • Kirchenbücher von Mascherode 1815 - 1875 (NStWF 103 N ...)
  • Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920

Weblinks

Fußnoten

  1. Gemeint sind wohl 8 Ackerleute und 13 Köter; das Scheffelschatzregister von 1564 nennt aber 8 Ackerleute und 14 Köter. Es ist noch nicht geklärt, welcher Kothof in dieser Zeit dazu gekommen ist.
  2. Die Köter zu Mascherode gaben den Zins für das Land, das unter ihnen verteilt war, gemeinsam ans Kloster, und zwar jeder nach seinem Anteil


unbekannt.png Kloster Riddagshausen

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