Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 2/076
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Nachrichten über Adelige Familien und Güter | |
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und unter den Schultheiss, Selieffen, Gcrichtschreiber und Botten vertheilet .[1] — Das Erbkämmerey-Amt besitzet ferner binnen Cöln nächst St. Laurentii Kirche eine Behausung zu den Biesen genannt, woran eine kleine Lehenkammer über 18 hin und wieder zerstreute, mehrentheils jedoch nächst dem Thumb gelegene Häuser gehörig. Der Lehen-Empfang wird jedesmal bei Absterben des Vasalli sowohl, als auch bei einer cum consensu Domini vorfallenden Verkaufung erneuert, Lehenbrief darüber ausgefertigt und Reversalia ausgewechselt. Der Lehenherr hat davon anders nichts, als von jedem Lehen-Empfang Gold und Silber in einem Sammeten Beutel, welches zusammen bezahlt wird mit eilf Gulden Cölnisch und 16 Albus".
Das Haus zu den Biesen war an St. Laurenz gelegen, neben der Goldschmidt-Zunft. Dieses Zunfthaus ist vielleicht identisch mit der spätem Wohnbebausung der Familie von Hillesheim. Der Wachtmeister von Hillesheim wohnte neben dem Hause zu den Biesen. Dass dieses Haus einer gründlichen Reparation bedurfte, ersieht man schon aus dem oben mitgetheilten Lehenbriefe v.J. 1620. Die Kammer oder der Saal, worin die Lehensangelegenheiten verhandelt wurden, befand sich wohl in einem solchen Zustande, dass die Lehenrichter es vielfach vorzogen, in ihren eigenen Behausungen zu tagen. Gervinus von Kreps pflegte den Gerichtstag in seiner Behausung zum Schwanen vor St. Paulus, in dem hintersten Saal nach dem Garten, zu halten. In den letztvergangenen Jahrhunderten wurde das Haus vermiethet, mit der Condition, dass der Miethsmann dasselbe in baulichem Stande erhalten solle. Aber die Miethsleute verliessen es wohl, wie sie es bezogen. Franz Frh. von und zu Frentz, Herr zu Eisern, Ulmen und Blumenhagen, Domherr zu Paderborn und Hildesheim, vermiethet als Vormund seiner minderjährigen Vettern Freiherren von und zu Frentz und Stolberg, das Haus zu den Biesen mit dem Garten im J. 1678 dem Martin Gotschalck von luden der Rechten Doctor und Advocaten, und Anna Petronella Fronerk seiner Gattin. Unter
- ↑ Dreimal im Jahre wurde zu Hemmerich das Gericht gehalten: jeden zweiten Dinstag nach Drei Königen, nach der Cölnischen Gottestracht, und nach St. Laurenz-Tag.