Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 2/078
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Nachrichten über Adelige Familien und Güter | |
1. Heft | 2. Heft | |
Inhalt des 2. Heftes | |
<<<Vorherige Seite [077] |
Nächste Seite>>> [079] |
korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Um noch bei dem Vater eines Mannes, der sich um seine Vaterstadt Cöln wohl verdient gemacht, zu verweilen, so scheint derselbe in dem benachbarten Dorfe Frechen das Licht der Welt erblickt zu haben. Ein gewisser Johan Horst zu Frechen vermachte dem Ferdinand Walraff daselbst ein kleines Lehengut, nämlich Haus, Hof und Garten, neben dem Kamp der Spies-Burg gelegen: mit welchem er 1704 vom Grafen von Merode damaligen Inhaber der Spiesburg belehnt worden. Unter den Acten des Gerichts zu Frechen finde ich einen Contractus antenuptialis vom 27. October 1721, laut dessen Catharina Vogts Wittwe des Ferdinand Walraff, und Mutter von zwei Söhnen und vier Töchtern mit Johan Hamacher zur zweiten Ehe zu schreiten gedenkt; und ist darin in Betreff der Kinder bedingt, dass der Stiefvater den altern Sohn seine Studia continuiren, den Jüngern aber ein anständiges Handwerk erlernen lassen solle; und kämen die Kinder zum Stande, so solle er einem jeden 25 Rthlr und 100 Ellen Flachsleinen, und einer jeden Tochter noch besonders ein Bett mit Zubehör und eine Kühe geben. Wenn zu Frechen noch die alten Taufregister erhalten sind, so dürfte sich wohl ergeben, dass Ferdinands jüngerer Sohn Caspar geheissen hat. Der Stiefvater Hess denselben ein anständiges Handwerk erlernen. Zu Frechen bildeten, wie die Kannenbecker, so auch die Schneider eine Zunft.
Ich fahre in meiner Darstellung weiter fort. Im J. 1776 wird das Haus zu den Biesen hinter St. Laurcntii neben Herrn von Hillesheim gelegen, dem Schreinermeister Adam Claudy und seiner Hausfrauen Margaretha Schumachers so verpachtet „wie Schneidermeister Herr Walraff dasselbige Haus bewohnt hat". Der Schreiner nimmt einige Reparationen vor, und bewohnt das Haus bis ins Jahr neunzig, wo „meine Frau wegen allzugrosser Gefahr dasselbe nicht mehr betreten wollte und ich also genöthiget war dasselbe zu verlassen". — Endlich im J. 1792 erkannte man die Notwendigkeit, das Haus von Grund aus neu zu erbauen. Zu Anfang dieses Jahrhunderts hat ein Geschäftsführer des Freiherrn von Fürstenberg, der Rechtsgelehrte Johan Caspar Nuckel gebürtig aus Westphalen, das neue Biesen-Haus vor St. Laurenz N. 2048 bewohnt. Am 11. Januar 1S24 ist