Rülling (Haltern-Holtwick)-Hofsprache 1710
Hennewicher Häuser und Höfe nach Hauskataster , Informationen über ihre Vergangenheit und Geschlechter geben ein Abbild der hier bodenständigen Menschen in ihren Zeitverhältnissen um damit eine Basis zur Darstellung persönlicher Geschichte von Vorfahren in Zeit und Raum für Biografien zu bilden.
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Historische Einordnung
Hofsprache 1710
- Hofsprache 03./04. May 1710 am Richthof zu Haltern, vor dem hochfürstlichen Richter und Gografen Gerhardt Homeyer.
Identität
Ad 1. Articulum antwortete: Heiße Johan und seine Fraw Catharina.
Eigenhörigkeit
Frage 2: Wehre dem Landtshern äigen.
Erbgewinn
Frage 3: Hetten gewunnen vor 17 Jahren für 70 Rt, wohzu noch ahn die hochfürstliche Hofcammer geben müßen 25 Rt, wüßeten aber nicht wohfür.
Abstammung
Frage 4: Er wehre vom Erbe gebohren.
Eigenhörige Geschwister
Frage 5: Hette noch im Leben einen Bruder Nahmens Gerdt, so verheyrahtet und annoch leibäigen wehre, selbiger hette mitt der Fraw 2 Kinder: Johan 16 Jahre, Margarethe 12 Jahre, vor Scheper bey Hovejürgen zu Lünsumb wohnhaft.
Kinder
Frage 6: Habe 4 Kinder wovon der älteste Sohn, ad 30 Jahre alt, ahn Elisabeth Farwicks, so freygekaufet, verheyrahtet, und sich bey ihme ins Hauß eingedrungen. Hetten eine Tochter Anna Catharina ad 7 Wochen alt. Der 2. Sohn Herman, ad 27 Jahre, bey ihme vor Schäfer diene. Die älteste Tochter Margaretha ad 33 Jahre, Catharina ad 20 Jahre, wohnten für Mägde bey ihme und äigen.
Länderei
Frage 7: Ahn Saetlandt 6 Maltgesey
Weydelandt
Habe kein Weidelandt
Wiesengrund
- Frage 8: Kein Wiesengrundt
Mastholz
- Nur wenig Holtzgewachs, bei Mastzeit zu 3 Schweinen Mast
Gartenlandt
2 Gärten ad 1 Scheffel und respe ¾ Scheffelgesey
Ländereinutzung
Frage 9: Gebrauche schier alles selbsten und wehre davon nichts versetzet.
Gebäude der Hofstätte
Frage 10: Hette eine Wohnbehaußung, Schafstall und Schoppe in zimblichen Esse. Keine Beywohner..
Einkünfte
Frage 11: Hette keine Einkombste.
Markengerechtigkeit
Frage 12: Mit allem Viehe, auch Plaggenmatt in der Lünsumber Marck berechtiget.
Pacht
Frage 13: Gebe ahn die fürstliche Renthmeisterey 3 ½ Scheffel Roggen, 3 ½ Scheffel Habern und 9 Stüber 4 Den. Münsterisch ahn Gelde
Schatzung
Frage 14: In ordinari Monattsschatzung 1 ¼ Rt
Onera
Frage 15: Gebe im übrigen nichts, wehre Bawerbotte, müßete die Aufbottung thuen und Brife tragen
Schulden
Frage 16: Wehr hin und wieder ungefehr noch 50 Rt schuldich, so nicht bewilliget.
Pertinentien/Zuschläge
Frage 17: Hette nichts ahnerwinnen.
Mark: Nachpflanzungen
Frage 18: Hette contingentmaeßig gepflantzet.
Holzhau
Frage 19: Kein Holtz gefehlet (gefällt).
Quelle
- Dülmen, Croy`sches Archiv, Bestand Amtsrentmeister Dülmen, Akte 557