Schilleningken (Landkreis Stallupönen)
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Schilleningken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Schilleningken. |
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Stallupönen > Schilleningken
Einleitung
Allgemeine Information
Schilleningken war eine Gemeinde im Landkreis Stallupönen. [1]
Seit 1945 gehört der Ort zu Rußland und der russische Name ist Высокое.
Name
- Schilleningken hatte in seiner Geschichte verschiedene Namen:
Politische Einteilung
Ab 1945
Von 1818 bis 1945
- Mit der Verordnung vom 3.7.1818 wurden die neuen Kreise im Regierungsbezirk Gumbinnen eingeteilt, die Verordnung trat am 1.9.1818 in Kraft, worauf der Kreis Stallupönen gegründet wurde. Zum Kreis Stallupönen gehörten die Kirchspiele Stallupönen, Bilderweitschen, Göritten, Enzuhnen, Pillupöhnen, Tollmingkehmen, Szirgupöhnen und Kattenau.
- Der Kreis Stallupönen gehörte ab 1818 bis 1945 zum Regierungsbezirk Gumbinnen. [4]
- Mit der Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. 12. 1872 am 1.1.1874, wurde am 30.4.1874 der Amtsbezirk Nr.10 Jucknischken im Landkreis Stallupönen gegründet. Zum Amtsbezirk Jucknischken gehörte die Landgemeinde Schilleningken. [5] [6]
- Durch das preußische Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Form der Eheschließung vom 9. März 1874, wurden
auf Grund des Paragraphen 55 zum 1. Oktober 1874 in Ostpreußen in den Amtsbezirken die Standesämter gegründet. Deren Aufgabe es
war die Standesamtsbücher zu führen. Da es aus Kostengründen keine hauptamtlichen Standesbeamten gab, war diese Arbeit
ehrenamtlich. Oft war der Lehrer oder ein Rentner der Standesbeamte. So das sich mehrere Amtsbezirke zusammen geschlossen hatten
und ein gemeinsames Standesamt gegründet haben. Im Landkreis Stallupönen wurden fast immer die Standesämter in Dörfern mit
Kirchspiel gegründet.[7] [8]
Der Amtsbezirk Jucknischken hatte kein eignes Standesamt. Die Landgemeinde Schilleningken gehörte zum Standesamt Jentkutkampen, welches vor 1905 aufgelöst wurde, danach zum Standesamt Szillen. [9] [10] [1] - Mit der Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30.1.1935, wurde am 1.4.1935 die Landgemeinde Jucknischken in Gemeinde umbenannt. [5]
- Am 16.7.1938 wurde die Gemeinde Schilleningken in Hainau umbenannt. [3]
- Um 1939 wurde der Amtsbezirk Jucknischken in Föhrenhorst umbenannt. [5]
- Der Amtsbezirk Föhrenhorst bestand bis 1945. [5]
Verwaltung
Standesamt Jentkutkampen
- Schilleningken gehörte zum Standesamt Jentkutkampen.
- Das Standesamt Jentkutkampen wurde am 1.10.1874 gegründet und wurde vor 1905 aufgelöst.
- Zum Standesamt Jentkutkampen gehörten folgende Orte : Jentkutkampen, und .... [9] [10] [1]
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Jentkutkampen (Burgkampen)
- Nach der Auflösung des Standesamt Jentkutkampen vor 1905, gehörte Schilleningken zum Standesamt Szillen. [9] [10]
Standesamt Szillen (Schellendorf )
- Schilleningken gehörte zum Standesamt Szillen.
- Das Standesamt Szillen wurde nach 1885 gegründet und bestand 1945.
- Zum Standesamt Szillen gehörten folgende Orte : Szillen (Schellendorf ), und .... [9] [10] [1]
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Szillen (Schellendorf)
Einwohnerzahlen
1867 [6] | 1885 [9] | 1905 [10] | 1910 [11] | 1933 [12] | 1939 [12] |
---|---|---|---|---|---|
576 | 573 | 513 | 510 | 460 | 463 |
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Evangelisches Kirchspiel Kattenau
- Schilleningken gehörte zum evangelischen Kirchspiel Kattenau.
- Zum evangelischen Kirchspiel Bilderweitschen gehörten folgende Orte : Kattenau, und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: Kirchenbuchbestände Kattenau
Schulorte
- Schulorte im Kirchspiel um 1890: Kattenau, Bersbrüdern, Jentkutkampen, Jucknischken, Kiaulacken, Kummeln, Schilleningken,
Schillgallen, Schorschinehlen, Seekampen, Sonntagkehmen, Stehlischken, Tutschen, Ußdeggen, Neu Budupönen und Schwirgallen. [13] - Durch Gründungsurkunde von Groß Warningken wurde Schilleningken nach Groß Warningken umgepfarrt.
- 26.11.1863, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1863, No.49, Verordnung No.433
- Unter Publikation der nachstehenden Erections-Urkunde wird die evangelische Parochie Warninken, Kreis Pillkallen, als constituiert erklärt.
- Gumbinnen, den 26. November 1863
- Königliche Regierung, Abteilung des Innern
- Urkunde, betreffenf die Erection des Kirchspiels Groß-Warningken, Kreises Pillkallen
- Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterichts- und Medicinal-Angelegenheiten und des evangelischen Ober-Kirchenraths
wird in Groß Warningken, Kreises Pillkallen, ein neues evangelisches Kirchen- und Pfarr-System definitiv unter vollständiger Abzweigung der
dazu geschlagenen Ortschaften von ihrem bisherigen Kirchen-Verbande eingerichtet und darüber die nachstehende Erections-Urkunde ausgefertigt: - §1. Das evangelische Kirchspiel Groß Warningken wird gebildet aus folgenden Ortschaften:
- A. des Kirchspiels Pillkallen:
- 1. Groß Warningken, 2. Klein Warningken, 3. Baczkehlen, 4. Baczken, 5. Kybarten, 6. Dagutschen
- B. des Kirchspiels Willuhnen:
- 7. Kummelupschen, 8. Groß Daguthelen, 9. Klein Daguthelen,
- C. des kirchspiels Schirwindt:
- 10. Groß Kubillehlen, 11. Gut Schillingen, 12. Bartzkühnen, 13. Petzinken
- D. des Kirchspiels Kattenau: 14. Schilleninken, 15. Jucknischken
- E. des Kirchspiels Stallupönen:
- 16. Wertimlaugken, 17. Mehlschicken 18. Szillen, 19. Abracken, 20. Peterlaugken
- F. des Kirchspiels Bilderweitschen:
- 21. Dorf Tarpupönen, 22. Gut Tarpupönen, 23. Ambraskehmen, 24. Domaine Sodargen, 25. Sommerkrug
- Außerdem gehören zu dieser Parochie alle evangelischen Einwohner von einzelnen Ansiedlungen und Abbauten,
welche sich innerhalb des durch jene Ortschaften begrenzten Pfarrsprengels schon jetzt befinden, ......
- Die gesamte Verordnung kann im MDZ online gelesen werden, siehe Fußnote [14]
Evangelisches Kirchspiel Groß Warningken (Steinkirch)
- Schilleningken gehörte zum evangelischen Kirchspiel Groß Warningken (Steinkirch).
- Zum evangelischen Kirchspiel Groß Warningken gehörten folgende Orte : Groß Warningken (Steinkirch), und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: Kirchenbuchbestände Groß Warningken (Steinkirch)
Schulorte
- Schulorte im Kirchspiel um 1912: Groß Warningken (Steinkirch), Klein Warningken, Groß Daguthelen, Dagutschen,
Kumelupchen, Juschnischken, Schilleningken, Sodargen und Szillen. [15]
Katholische Kirchen
Katholisches Kirchspiel Bilderweitschen
- Schilleningken gehörte zum Kirchspiel Bilderweitschen, Maria unbefleckte Empfängnis.
- Zum Kirchspiel Bilderweitschen gehörten folgende Orte : Bilderweitschen (Bilderweiten), und .... [10]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: Kirchenbuchbestände Bilderweitschen
Geschichte
Herzogtum Preußen (1525 -1701)
- 1656/1657: Die Tatareneinfälle in den Kreis Stallupönen sind in der Zeit den zweiten schwedisch-polnisch Krieg passiert, der infolge von Thronstreitigkeiten zwischen Schweden und Polen entstanden war. Über die Einfälle der Tataren im Gebiet von Kattenau wird durch die Bittschrift des Landschöppen Frierich Krause aus Kattenau an den Kurfürsten folgendes berichtet:
- Sowohl vergangenes als dieses Jahr haben Polen und Szameiten unter anderen das Amt Insterburg mit Plünderung und grausamen Mord und Brand vieler Dörfer und Höfe größtenteils verwüstet, und noch bis dato werden von ihnen allerlei Einfälle und Raub verübt, wodurch ich armer Mann vergangenes Jahr gänzlich ausgeplündert, die Gebäude zernichtet und verwüstet worden, daß ich nebst meinem armen Weibe und Kindern kam entrinnen konnte.... Nachdem ich aber dieses Vorjahr zu besseren Verrichtung meiner Amtsgeschäfte mich mit den Meinigen wiederum auf mein ausgeplündertes Gut Schilleningken begeben, selbiges zu notdürftigem Aufenthalt in etwas wiederum angerichtet, bin ich, Gott sei's geklagt, durch den letzten schleunigen, unvermuteten Einfall im nächst verflossenen August so übereilt worden, daß ich mit Hinterlassung alles des Meinigen kaum mein armes Weib und Kinder mit der Flucht salvieren (retten) können, mein Gütchen nebst Schoppen und Scheune, mit allem Vorrat an Getreide in Rauch und Brand aufgehen sehen.
Auch in Dreweningken (Dräweningken), wo Krause mehrere Hufen Land besaß, hatten die Szameiten alle vorhandenen Mobilien und das geerntete Getreide verbrannt. Durch die in dieser Gegend herrschende Pest stieg das Elend auf den Höhepunkt. [16]
Königreich Preußen (1701 - 1918)
- 1785: Schillenincken war ein meliert Dorf mit 32 Feuerstellen. Es gehörte zum Domainen-Amt Kattenau. Eingepfarrt war Schillenincken im Kirchspiel Kattenau. Der Gerichtsobere war der König. [2]
- 1818: Schilleningken war ein meliert Dorf mit 38 Feuerstellen und 242 Seelen.Es gehörte zur Domäne Kattenau. Eingepfarrt war Schilleningken im Kirchspiel Kattenau. [17]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Adressbücher
- Einträge aus Schilleningken in dem Adressbuch Gumbinnen/Adressbuch 1895.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Schilleningken in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz
östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
Bearbeitet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962 - Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Gumbinnen, - Gumbinnen., 10.1821 - 88.1898, 90.1900 -107. 1917
- teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
- Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank: ZDB-ID 13501-x
- Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
- Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
- Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung
- Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet
und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau.
I. Die Provinz Preussen - Berlin 1874, Verlag des Königl. Statistischen Bureaus (Dr. Engel).
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Historisch-comparative Geographie von Preussen
- Dr. Max Toeppen, Gotha 1858,Justus Perthes
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement
und Littauischen Cammer-Departement von 1785
- Friedrich Goldbeck, Königsberg und Leipzig 1875,
Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
- MTB 12101 Pillkallen Jahr 1931 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- Karte No. 54 Stallupönen 1931 von Wojskowy Instytut Geograficzny von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- KDR 100 No. 054 Stallupoenen um 1893 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- Reymann Special Karte No. I Schwirwindt um 1830 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
Weblinks
Offizielle Webseiten
- Artikel Landkreis Stallupönen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Ebenrode (Stallupönen) von der Website der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) e.V.
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Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.143-148 Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „GEMEIN3“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 2,0 2,1 Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement von 1785, Goldbeck, S.142 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ 3,0 3,1 Ortsnamenänderungen in Ostpreußen. Eine Sammlung nach dem Gebietsstand vom 31.12.1937. Zusammengestellt von Helmut Zipplies, S.54,VfFOW Hamburg 1983
- ↑ Historisch-comparative Geographie von Preussen,Dr. Max Toeppen, Gotha 1858,S.349/350
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 http://www.territorial.de/ostp/ebenrode/foehrenh.htm
- ↑ 6,0 6,1 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. I Provinz Preußen [1871], S.246.151 Dieses Werk wird im GOV als source_1044649 zitiert.
- ↑ Artikel Gesetzessammlung Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten Jahrgang 1874, Seite 95, Gesetz Nr. 8182. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Westfälische Geschichte online
- ↑ 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.272-285
- ↑ 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.284-293
- ↑ Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
- ↑ 12,0 12,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
- ↑ Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.354-355
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1863, Nr.49, Verordnung Nr.433, S.257 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ Pfarr-Almanach Ostpreußen, 1912, S.49
- ↑ Der Kreis Stallupönen (Ebenrode) von Dr.phil.Rudolf Grenz, Marburg/Lahn 1970, Selbstverlag der Kreisgemeinschaft Stallupönen (Ebenrode), S.40
- ↑ Der Regierungs-Bezirk Gumbinnen nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung, Gumbinnen 1818, S.116, VfFOW Hamburg 1981, Sonderschrift 48
Orte im Amtsbezirk Jucknischken (Föhrenhorst) ( Landkreis Stallupönen ) Stand 1931 | |
Orte: |
Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Gumbinnen (Provinz Ostpreußen) | |
Stadtkreise: Insterburg | Memel | Tilsit Darkehmen (Angerapp) | Angerburg | Elchniederung | Goldap | Gumbinnen | Heydekrug | Insterburg | Memel | Pillkallen (Schloßberg) | Ragnit | Stallupönen (Ebenrode) | Tilsit | Oletzko (Treuburg) |
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